Old, New Jazz

Fahrbericht: Honda Jazz 1.5 i-VTEC

Der Honda Jazz war mit seinem variablen Innenraum, der guten Fahreigenschaften und hoher Zuverlässigkeit immer einen Tipp für Kleinwagenkäufer wert. Die neue Generation bleibt bei diesen Stärken und bringt eine starke Topmotorisierung mit 130 PS für alle, die nur ein Auto unterhalten

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Honda 20 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Mancher Erfolg blüht im Verborgenen. Seit der Honda Jazz 2001 die automobile Bühne betreten hat, brachte Honda sieben Millionen Fahrzeuge an den Mann. Der Kleinwagen galt immer als zuverlässig und praktisch, vor allem mit der Variablität der Ladeoptionen. Der Kofferraum des aktuellen Jazz bietet mit einem Fassungsvermögen von 354 bis 1314 Litern das nötige Volumen. Die Ladekante ist niedrig und die Sitze lassen sich nach unten wegklappen, sodass eine 1,51 Meter lange ebene Ladefläche entsteht. Legt man die Lehne des Beifahrersitzes nach hinten, sind es sogar 2,48 Meter.

Kräftiger Vierzylinder-Benziner

Wie vorher sitzen selbst in der zweiten Reihe auch Zeitgenossen mit mehr als 1,85 Meter Körperlänge überraschend gut. Zwar würde man aufgrund der fast senkrecht stehenden Rückenlehne keine Fahrt von München nach Hamburg auf sich nehmen, aber für kürzere Strecken kommen auch vier Erwachsene gut klar. So viel Platz und Variabilität bei lediglich vier Metern Fahrzeuglänge ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass sich der flache Benzintank mittig im Unterboden befindet. Optisch erkennbar wird die neue Generation durch ihr vom Civic übernommenes Markengesicht.

Neu ist der nicht aufgeladene 1,5-Liter-Ottomotor mit 96 kW / 130 PS. Der quirlige Vierzylinder katapultiert den Jazz in 8,7 Sekunden von null auf 100 km/h und lässt den Vortrieb bei 190 km/h enden. Die PS-Aufrüstung hat einen guten Grund: „Rund 70 Prozent der Jazz-Käufer haben nur ein Fahrzeug und viele haben den Wunsch nach stärkerer Motorisierung”, erklärt Honda-Techniker Kota Ikeuchi und fügt hinzu: „Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir den Wunsch der Kunden getroffen haben.” Der Verbrauch pendelte sich auf den ersten Testfahrten bei den 5,9 l/100 km ein, die Honda selbst als Nennverbrauch angibt.

Mitteilsam

Das Fahrwerk ist straff abgestimmt. Selbst als Passagier wird man über Beschaffenheit der Straße eindeutig informiert. Der Grund für diese Auslegung wird klar, sobald man hinter das Steuer klettert: Im Jazz steckt ein bisschen Civic Type R. Der Kleinwagen lässt sich sportlich bewegen, fegt erstaunlich agil um die Kurven und die Lenkung ist präzise, aber nicht übertrieben sportlich-nervös. Die Sechsgang-Handschaltung passt gut zuem kernigen Vierzylinder und wer will, kann den Jazz auch schaltfaul bewegen. Wer nicht schalten will: Gegen 1300 Euro Aufpreis gibt es ein CVT-Getriebe.

Das Cockpit ist übersichtlich, die Bedienung weitgehend selbsterklärend. Die Sitzfläche des Gestühls könnte für meinen Geschmack länger sein. Das Navigationssystem mit dem sieben Zoll großen Touchscreen erfüllt seinen Zweck zuverlässig. Wer den großen Motor haben will, muss zur teuersten Ausstattungslinie „Dynamic” greifen und mindestens 19.990 Euro bezahlen. Enthalten sind dann zum Beispiel der City-Notbrems- und ein Fernlichtassistent. Die Aufpreisliste bleibt in der Top-Ausstattungslinie ziemlich kurz: Unter anderem ruft Honda für die Parksensoren vorne und hinten Honda 540 Euro auf, für die Navigation inklusive Sieben-Zoll-Touchscreen sind es 600 Euro. (imp)