Keine Freunde mehr: eBay beendet Zusammenarbeit mit PayPal

eBay wechselt seinen Zahlungsdienstleister: An die Stelle von PayPal tritt ab 2020 das niederländische Unternehmen Adyen. Zunächst soll PayPal als Zahlungsmöglichkeit aber erhalten bleiben. Die PayPal-Aktie verlor an Wert – trotz guter Zahlen.

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Ebay und PayPal

(Bild: dpa, Lukas Schulze)

Lesezeit: 2 Min.

Eine langjährige Partnerschaft geht zu Ende: eBay hat verkündet, nicht mehr mit PayPal in der jetzigen Form zusammenzuarbeiten. Stattdessen übernimmt bald der niederländische Dienst Adyen die Zahlungsabwicklungen für den Onlinemarktplatz. Zu seinen Kunden gehören etwa Netflix, Uber und Spotify. Für eBay-Kunden soll PayPal aber weiterhin eine Zahlungsoption bleiben – mindestens bis Juli 2023. PayPal bleibe ein wichtiger Partner, schreibt eBay in seiner Mitteilung. Die PayPal-Aktie verlor nach der Ankündigung trotz guter Quartalszahlen rund zehn Prozent im vorbörslichen Handel am Donnerstag.

Die Partnerschaft mit PayPal läuft Mitte 2020 aus, dann übernimmt Adyen die Rolle des Zahlungsabwicklers. Der neue Partner soll auch für die Verkäufer Vorteile bringen: So kündigte eBay sinkende Transaktionsgebühren an, zudem soll es vereinfachte Preismodelle geben. Käufern will eBay mehr Bezahlmöglichkeiten einräumen und verspricht außerdem einen einheitlichen und verkürzten Checkout-Prozess. Dazu entwickelt eBay in Zusammenarbeit mit Adyen ein neues Bezahlsystem, das dem Unternehmen mehr Kontrollmöglichkeiten bietet. Damit fungiert eBay selbst als Mittelsmann bei Zahlungen: Die Kunden senden ihr Geld direkt an die Plattform, die den Betrag wiederum an die Verkäufer weitergibt. Ähnliche Pläne hatte eBay bereits 2012, damals scheiterten sie jedoch an der Finanzaufsicht Bafin; sie setzte eine Banklizenz voraus. Der anstehende Umbau beginnt Mitte 2018 und wird Jahre dauern. Bis 2021 will eBay den "Großteil der Marktplatzkunden" auf das neue Zahlungssystem umgestellt haben.

eBay hatte PayPal im Jahr 2002 für 1,5 Milliarden US-Dollar gekauft. Nach 13 Jahren trennten sich die Wege wieder: Die ehemalige Konzernmutter brachte PayPal 2015 als eigenständiges Unternehmen zurück an die Börse. Damals kam ein Drittel der PayPal-Erlöse noch von eBay.

PayPal-Chef Dan Shulman spielte die Auswirkungen der endenden Partnerschaft herunter: Zwar sei eBay ein wichtiger Kunde, doch das Geschäft mit anderen Unternehmen sei zuletzt viel schneller gewachsen. Paypal konnte den Überschuss im vierten Quartal im Jahresvergleich um 59 Prozent auf 620 Millionen US-Dollar steigern.

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(dbe)