Abgas-Skandal: Fiat Chrysler droht hohe Strafe

Fiat Chrysler (FCA) muss sich im Skandal um mutmaßlich manipulierte Dieselabgasnachbehandlungen offenbar auf hohe Strafzahlungen einstellen. „Sehr substanzielle zivilrechtliche Strafzahlung müssten ein essenzielles Element“ eines Vergleichs sein, so das US-Justizministerium

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Fiat Croma 2000 TD i.d.

(Bild: FCA)

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Von
  • dpa

Im Mai 1987 kam die erste Diesel-Direkteinspritzung in einem Serien-Pkw auf den Markt. Fiat war damit Vorreiter. Nun muss sich der Konzern für die Abgasnachbehandlung seiner Dieselmotoren hartnäckigen Nachfragen stellen.

(Bild: FCA)

Fiat Chrysler (FCA) muss sich im Skandal um mutmaßlich manipulierte Dieselabgasnachbehandlungen offenbar auf hohe Strafzahlungen einstellen. Die Aktien reagierten am Montag (5. Februar 2018) zunächst mit Kursverlusten von bis zu 4,5 Prozent auf entsprechende Berichte der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das US-Justizministerium habe in einem Brief an die Anwälte des bezichtigten Autoherstellers davon gesprochen, dass eine „sehr substanzielle zivilrechtliche Strafzahlung ein essenzielles Element“ eines Vergleichs sein müsste, der Fiat Chrysler vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung bewahren würde. Der Brief stamme vom 27. Januar und liege Bloomberg vor.

Analysten schätzten die Belastungen für den Konzern auf zwischen knapp 2 und 2,5 Milliarden Dollar (1,6 bis 2 Mrd Euro). Fiat Chrysler habe eine monetäre Strafzahlung an die Regierungsanwälte anerkannt, heißt es in dem Schreiben laut Bloomberg. Die Höhe möglicher Strafen sei aber noch nicht besprochen worden, berichtet Bloomberg unter Berufung auf einen Insider. Fiat Chrysler wollte den Bericht nicht kommentieren.

Insgesamt soll ein Paket aus Strafzahlungen, Umweltprojekten und einem geplanten Rückruf mit anschließender Nachrüstung von 104.000 betroffenen Autos den Konzern vor einem langwierigen Rechtsstreit bewahren. Die US-Umweltbehörde EPA hatte über das US-Justizministerium im Mai 2017 gegen Fiat Chrysler eine Klage wegen des Verstoßes gegen Umweltgesetze eingereicht. Das US-Justizministerium warf FCA vor, eine Prüfstandserkennung illegal verwendet zu haben, damit Diesel-Fahrzeuge Abgastests auf dem Prüfstand bestehen. Im Betrieb auf der Straße hatten sie dann die Grenzwerte nicht eingehalten. Fiat Chrysler bestreitet, gegen Gesetze verstoßen zu haben.

(mfz)