Abgasbetrug: Ermittlungen auch gegen VW-Manager

Nach dem Abgasbetrug durch Volkswagen wird laut einem Bericht nun auch gegen einen ranghohen Manager aus der Motorenentwicklung ermittelt. Dem Mann werde vorgeworfen, spätestens seit April 2010 von illegalen Machenschaften bei Audi gewusst und Manipulationen später auch beauftragt zu haben

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Volkswagen

"Unsere Branche steht in den nächsten Jahren vor einem der größten Umbrüche seit Bestehen des Automobils", sagt Volkswagen-Chef Martin Winterkorn.

(Bild: dpa, Uli Deck/Archiv)

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  • dpa

Bisher war die Parole der Führungsebenen bei Volkswagen und seinen Marken, dass die Entwickler ohne Wissen des Managements gehandelt hätten. Nun kommen die Einschläge aber immer näher.

(Bild: h/o Archiv)

Nach dem Abgasbetrug durch Volkswagen wird laut einem Bericht der Bild am Sonntag nun auch gegen einen ranghohen Manager aus der Motorenentwicklung des Konzerns ermittelt. Bei Durchsuchungen am vergangenen Donnerstag seien die Wohnung und das Büro des Top-Managers unter die Lupe genommen worden. Dem Mann werde vorgeworfen, spätestens seit April 2010 von illegalen Machenschaften bei Audi gewusst und Manipulationen später auch beauftragt zu haben.

Ein Volkswagen-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag (25. Februar 2018), es habe entsprechende Ermittlungen gegeben: „Es ist richtig, dass Beamte der Staatsanwaltschaft München II Unterlagen bei Volkswagen gesichtet und gesichert haben.“ Die Vorwürfe selbst und die Untersuchungen der Staatsanwälte wollte das Unternehmen aufgrund des laufenden Verfahrens aber nicht kommentieren.

Bei der Volkswagen-Marke Audi waren ebenfalls am Donnerstag die Privatwohnungen von drei weiteren Verdächtigen durchsucht worden, in einem Fall auch der Arbeitsplatz. Es besteht der Staatsanwaltschaft zufolge der Verdacht, dass sie mitverantwortlich dafür waren, zumindest einen wesentlichen Teil der mit manipulierten Dieselmotoren ausgestatteten Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.

Audi wird vorgeworfen, in den USA und in Europa ab 2009 mindestens 210.000 Dieselautos mit betrügerischer Software verkauft zu haben. Größere Motoren wurden auch für Modelle der Konzernmarken VW und Porsche zugeliefert. Seit etwa einem Jahr laufen Ermittlungen wegen Betrugs und strafbarer Werbung. Anfang Februar hatten Staatsanwälte die Audi-Zentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht. (fpi)