iPhone-Akkutausch: Apple-Mitarbeiter wollen Geräte-Code wissen

Um das iPhone nach dem derzeit für 29 Euro angebotenen Akkuaustausch zu prüfen, fragen manche Mitarbeiter des Herstellers nach dem Zugangs-Code – offenbar um Zeit zu sparen. Nutzer räumen dadurch Zugriff auf all ihre Daten ein.

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Bis Ende 2018 tauscht Apple den iPhone-Akku (ab iPhone 6) für knapp 30 Euro.

(Bild: dpa, Joel Carrett)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Wer den iPhone-Akku in einem Apple Store wechseln lässt, wird möglicherweise nach seinem Geräte-Code gefragt: Als Begründung für die Entsperrung des iPhones verweisen Apple-Angestellte auf nötige Testläufe, die im Anschluss an den Akkuwechsel durchgeführt werden sollen, wie Nutzer berichten. Diese Praxis habe sich so eingebürgert, um Zeit zu sparen, berichtet iGeneration.fr unter Verweis auf Retail-Mitarbeiter des Konzerns.

Das entsperrte iPhone lasse sich schnell einer Sichtprüfung unterziehen während ein gesperrtes Gerät erst mit einem längerwierigen Diagnosemodus getestet werden müsse. Dies erhöhe so die Wartezeiten der Kunden und mache es schwierig, die stark gestiegene Zahl der Reparaturfälle zu bewältigen, heißt es – besonders seit dem erhöhten Andrang durch den 29-Euro-Akkutausch, den Apple nur bis Ende des Jahres anbietet.

Nutzern wird die Preisgabe des Codes mitunter dadurch schmackhaft gemacht, dass sie ihr iPhone dann nicht löschen und später wiederherstellen müssen.

Die Herausgabe des Codes räumt Dritten allerdings einen umfassenden Zugriff auf Daten des iPhones ein und ist deshalb nicht zu empfehlen – sowie von Apple eigentlich auch nicht gewollt. Zwar dürfte die Wahrscheinlichkeit eines Missbrauches gering sein, doch gab es vor knapp zwei Jahren einen Fall, in dem ein angeblicher Fotodiebstahl von Kunden-iPhones in einem australischen Apple Store untersucht wurde. Laut Apple gab es damals keinen Beweis, “dass Daten oder Fotos von Kunden in unzulässiger Form übertragen wurden”.

In einem Support-Dokument zur Reparaturvorbereitung von iPhone und iPad betont der Hersteller, dass Nutzer unbedingt ein Backup ihres Gerätes anlegen sollen und unter Umständen auch die Apple-ID und das zugehörige Passwort bereithalten müssen, die Preisgabe des Codes gehört aber nicht dazu.

Apple-ID und Passwort dienen dem Nutzer dazu, das iPhone eingehändig vor Ort komplett zurücksetzen und “Mein iPhone suchen” deaktivieren zu können. Das ist etwa erforderlich, wenn Apple ein beschädigtes iPhone gegen ein wiederaufbereitetes Modell austauscht statt eine Reparatur vor Ort durchzuführen. “Wenn Sie "Mein iPhone suchen" nicht deaktivieren können, kann Apple Ihr Gerät möglicherweise nicht reparieren. Dadurch wird verhindert, dass nicht autorisierte Personen Ihr Gerät ohne Ihr Wissen reparieren”, erklärt das Unternehmen.

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(lbe)