Marktforscher: Grafikkarten bleiben teuer, GPU-Absatz bricht ein

Die Marktforscher von Jon Peddie gehen davon aus, dass Mining-geeignete Spieler-Grafikkarten auch in Zukunft nur für hohe Preise zu haben sind. Das macht es für Spieler schwieriger, Gaming-Systeme zu bauen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 172 Kommentare lesen
US-Analyst: Grafikkarten bleiben teuer

Grafikkartenverbund mit zwei Radeon RX Vega

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Der Grafikchip-Absatz hat sich im vierten Quartal 2017 um 1,5 Prozent im Vergleich zum vorherigen verringert. Im Jahresvergleich brachen die GPU-Verkäufe sogar um 4,8 Prozent ein – dabei waren Notebook-GPUs stärker betroffen als Desktop-GPUs (-7/-2 Prozent). Dies geht aus einem Bericht der US-Marktforscher von Jon Peddie Research hervor. Die Analysten zählen dabei GPUs auf Grafikkarten, in Prozessoren und Notebooks; nicht jedoch SoC-GPUs von Smartphones und Tablets.

Jon Peddie zufolge wurden im Jahr 2017 über drei Millionen Grafikkarten an Schürfer von Kryptowährungen verkauft. Das entspreche einem Umsatz von 776 Millionen US-Dollar. Hauptprofiteur sei dabei AMD gewesen. Besonders begehrt für das Schürfen der Kryptowährung Ethereum (Anleitung) sind AMD-Karten der Serien Radeon RX 570, RX 580, RX 470 und RX 480 – auf diesen sitzen Grafikchips der Polaris-Serie.

AMD profitierte davon jedoch im Jahresvergleich nicht: So sank sein GPU-Marktanteil von 14,4 Prozent (Q4/2016) auf 14,2 Prozent (Q4/2017), während Nvidia sich von 17,5 Prozent auf 18,4 Prozent leicht steigern konnte. Im direkten Vergleich zum Q3/2017 konnte AMD dagegen um 1,2 Prozentpunkte zulegen, während Nvidia um 0,9 Prozentpunkte absackte. Den in Peddies Zählung weiterhin größten GPU-Absatz verzeichnet Intel, dessen Marktanteil bei 67,4 Prozent liegt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Inhalt geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Trotz des Kryptomining-Booms bleibe PC-Gaming weiterhin die primäre Triebkraft für den Absatz von Grafikchips. Peddie schätzt, dass die Nachfrage aus dem Mining-Bereich aufgrund höherer Preise und geringerem Angebot zurückgehen werde. Grafikkartenpreise werden auch in naher Zukunft nicht zurückgehen, so Peddie.

Mit der starken Zunahme des Ethereum-Dollar-Kurses seit Mitte 2017 zog die Nachfrage nach geeigneter Grafik-Hardware deutlich an. Das führte nicht nur zu einer Verknappung des Angebots, sondern auch zu starken Preisanstiegen. Manche Grafikkarten-Modelle kosten dadurch mehr als zu ihrer Markteinführung. Das wiederum macht es für Spieler schwierig beziehungsweise unattraktiv, Gaming-Grafikkarten zu kaufen.

tipps+tricks zum Thema:

(mfi)