Umweltbundesamt: Stickstoffdioxid fördert Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, COPD und Asthma

Tausende Menschen erkranken und sterben durch Belastungen mit Stickstoffdioxid. Dazu hat das Umweltbundesamt nun eine Studie vorgelegt.

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Umweltbundesamt: Stickstoffdioxid fördert Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, COPD und Asthma

(Bild: h/o, Archiv)

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Acht Prozent der Diabetes-mellitus-Erkrankungen in Deutschland im Jahr 2014 sind auf Stickstoffdioxid in der Außenluft zurückzuführen. Dies entspricht etwa 437.000 Krankheitsfällen, ergibt eine Studie des Umweltbundesamts (UBA). Bei Asthmaerkrankungen liegt der prozentuale Anteil der Erkrankungen, die auf NO2 zurückzuführen sind, bei rund 14 Prozent. Dies entspricht etwa 439.000 Krankheitsfällen.

Erste Ergebnisse der Studie waren im Februar an die Öffentlichkeit gelangt. Dabei war die Rede davon, dass rund 6000 Menschen in Deutschland pro Jahr vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, die von Stickstoffdioxid ausgelöst werden. Insgesamt stehe die Belastung mit Stickstoffdioxid im Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und Asthma.

Für die Studie wurden zahlreiche andere wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet. Das Umweltbundesamt hat dabei nur solche Krankheiten berücksichtigt, bei denen statistische Zusammenhänge mit NO2-Belastungen verlässlich nachgewiesen sind. Die EU geht von mehr als 10.000 vorzeitigen Todesfällen als Folge von NO2 in Deutschland aus. Das UBA schreibt, für die in ihrer Studie verwendeten Modellrechnungen lägen bewusst vorsichtige Annahmen zugrunde.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger fordert: "Wir sollten alles unternehmen, damit unsere Luft sauber und gesund ist. Gerade in den verkehrsreichen Städten besteht Handlungsbedarf. Das hat das Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Selbst Fahrverbote sind als letztes Mittel demnach möglich." Eine bedeutende Ursache für schädliche Stickoxide in der Atemluft seien eindeutig Diesel-Pkw – auch außerhalb der hochbelasteten Straßen. Insgesamt sinkt laut UBA die Stickstoffdioxid-Belastung seit einigen Jahren leicht, allerdings würden die Grenzwerte vielerorts immer noch nicht eingehalten, wie auch die aktuellen Daten für das Jahr 2017 zeigten.

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(anw)