Microsoft muss sich wegen irrefĂĽhrender Werbung verantworten

Nach Meinung der US-WettbewershĂĽter haben die Redmonder in ihrer Werbeschlacht gegen Palm zu unfairen Mitteln gegriffen.

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Neben dem spektakulären Kartellprozess muss sich Microsoft auch an anderen juristischen Fronten schlagen. Der Software-Gigant sieht sich ein zweites Mal innerhalb eines Jahres mit Anschuldigungen wegen irreführender Werbung konfrontiert. Die US-amerikanischen Wettbewerbshüter der Federal Trade Commission (FTC) haben ein Verfahren gegen eine vergleichende Werbekampagne eingeleitet, die Microsoft gegen Palm, den Marktführer im Handheld-Markt, gerichtet hat.

"Can Your Palm Do That?" – mit diesen Worten bewarben die Redmonder einen Hewlett-Packard-PDA, der mit Windows CE betrieben wurde. Einziger Haken: Die in der Kampagne angepriesenen Möglichkeiten der kabellosen Kommunikation gehörten nicht zur Standardausstattung des Produkts. Nur wer das Kleingedruckte am unteren Rand der Anzeige genauer studierte erfuhr, dass das kabellose Vergnügen nur gegen Aufpreis zugänglich war. Nach Ansicht der FTC führte die Werbung die Konsumenten daher in die Irre. Microsoft versucht nun, durch direkte Verhandlungen mit der FTC eine Einstellung des Verfahrens zu erwirken.

Bereits voriges Jahr sah sich der Software-Riese mit ähnlichen Anschuldigungen wegen der WebTV-Kampagne für Settop-Boxen zur Internetnutzung auf TV-Geräten konfrontiert. Die Werbung hatte fälschlicherweise den Eindruck erweckt, dass die Box das gesamte Internet zugänglich macht. Zudem wurden zusätzlich anfallende Telefonkosten verschwiegen. Auch in diesem Fall kam es zu einer außergerichtlichen Einigung: Microsoft verpflichtete sich damals, die Werbung in der bisherigen Form zu unterlassen und zusätzlich eine Kampagne zu finanzieren, die den Internetzugang über Settop-Box mit einem herkömmlichen Zugang vergleicht. (sha)