Hausbesitzerverein: Wohnungsbau hilft gegen Stau

Das Gerichtsurteil zu Diesel-Fahrverboten zwingt nach Ansicht des Stuttgarter Haus- und Grundbesitzervereins auch zum Umdenken beim Wohnungsbau. Man müsse „Wohn- und Arbeitsplätze näher zusammenbringen“

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  • dpa

In Stuttgart gilt, wie in den anderen betroffenen Städten, der ÖPNV als eine Möglichkeit, die Belastung zu reduzieren. Doch fällt es den Netzen bereits heute schwer, mit der Entwicklung der Pendlerströme auch nur Schritt zu halten. (Bus am Bahnhof Stuttgart)

(Bild: VVS)

Das Gerichtsurteil zu Diesel-Fahrverboten zwingt nach Ansicht des Stuttgarter Haus- und Grundbesitzervereins auch zum Umdenken beim Wohnungsbau. Man müsse „Wohn- und Arbeitsplätze näher zusammenbringen“. Durch drohende Fahrverbote bestehe zudem die Gefahr der Entwertung von Immobilien, sagte Klaus Lang, Vorsitzender des Vereins Haus und Grund, heute, am 16. März 2018, in Stuttgart, mit München eine der beiden deutschen Städte mit der stärksten NOx-Belastung.

„Jede Beschränkung bedeutet einen Wertverlust für die Immobilie.“ Dem ohnehin virulenten Thema Wohnungsbau in Stuttgart werde so nochmals eine höhere Brisanz verliehen. „Will man Fahrverbote vermeiden und dem wachsenden Berufsverkehr entgegenwirken, wäre neben der Stärkung des ÖPNV mehr Wohnungsbau in Stuttgart ein wichtiger Baustein, da dadurch Wohn- und Arbeitsplätze näher zusammenkommen“, sagte Lang.

Bisher sei es so, dass Stuttgart wegen fehlenden Wohnraums Jahr für Jahr Einwohner an die Region verliere. Zugleich würden rund 60 Prozent der Arbeitsplätze in Stuttgart von Nicht-Stuttgartern ausgefüllt mit der Folge, dass die Zahl der Berufspendler steige und sich die berufsbedingten Fahrten mittlerweile auf 140 Millionen im Jahr beliefen.

Angesichts der Ergebnisse der jüngsten Bürgerumfrage 2017 seien die Menschen schon weiter: Eine absolute Mehrheit sei für die Ausweisung neuer Baugebiete in den Randbereichen der Stadt, sagte Vereins-Geschäftsführer Ulrich Wecker. Nach Angaben des Vereins dominieren Privateigentümer den Stuttgarter Wohnungsmarkt. Von 310.000 Wohnungen in Stuttgart wird etwa ein Drittel von den Eigentümern selbst bewohnt; von den vermieteten 220.000 Einheiten sind 66 Prozent in privater Hand. (fpi)