Apple arbeitet angeblich an eigenen Displays aus Mikro-LEDs

In einer eigenen Abteilung sollen mehrere Hundert Ingenieure an Mikro-LED-Displays arbeiten, die als erstes in der Computeruhr Apple Watch verbaut werden sollen.

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Apple Watch

Die Apple Watch war Apples erstes Gerät mit OLED-Schirm, mittlerweile nutzt auch das iPhone X die Technik.

(Bild: dpa, Apple)

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Bei Apple wird offenbar an einer eigenen Variante der Mkro-LED-Technik geforscht, die künftig in der Apple Watch oder dem iPhone landen soll. Das meldet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. Ähnlich wie bei den eigenen Prozessoren der A-Baureihe wolle der Konzern auch die Displays seiner Geräte selbst entwickeln.

Dem iPhone-Konzern sei es bereits gelungen, Prototypen kleiner Bildschirme für seine Computer-Uhr Apple Watch zu produzieren; allerdings sitzen die Mikro-LED-Displays noch auf einem separaten Board. Die Mikro-LED-Technik solle Displays hervorbringen, die ein Bild mit hoher Leuchtkraft bieten und zugleich dünner und stromsparender sind. Bis die Technik in einem iPhone auftaucht, könnten aber noch drei bis fünf Jahre vergehen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Apple hatte vor vier Jahren die auf Mikro-LEDs spezialisierte Firma LuxVue übernommen. Inzwischen habe der Konzern neben der Forschungsabteilung eine kleine Produktionsstätte im kalifornischen Santa Clara unweit des Konzern-Hauptquartiers Apple Park eingerichtet, um möglichst lange einen Wettbewerbsvorteil zu behalten. Auch andere Unternehmen, darunter große Displayhersteller wie Samsung arbeiten an Mikro-LED-Displays.

Jeder Bildpunkt einesMikro-LED-Displays besteht aus drei Leuchtdioden in den Farben Rot, Grün und Blau. Die winzigen Leuchtdioden werden meist auf sehr gut isolierenden Saphir-Wafern produziert, anschließend von diesem Wafer abgelöst und auf das Substrat mit der Ansteuerelektronik übertragen. Während sich die Wafer mit den kleinen LEDs darauf relativ problemlos herstellern lassen – was Apple laut Bloomberg in Santa Clara auch selbst macht – bereitet der nötige Transferprozess noch erhebliche Probleme: Er ist sehr zeitaufwendig und fehleranfällig. Die FIrma LuxVue hatte sich auf diesen Prozess spezialisiert und auch Patente eingereicht.

Apple könne in Santa Clara "eine Handvoll" Mikro-LED-Displays für die Watch produzieren, schreibt Bloomberg. Die Massenproduktion werde das Unternehmen aber an große Partner auslagern. Die Technologie sei so komplex, dass der Konzern das Projekt vor einem Jahr fast eingestellt habe, heißt es.

Apple schwört seit langem darauf, auch die Hardware-Komponenten seiner Geräte selbst zu entwickeln, damit sie besser zu den geplanten Funktionen passen. Schon seit Jahren stecken in den iPhones, iPads und Computer-Uhren ARM-Chips aus eigener Entwicklung, während die meisten Hersteller von Android-Smartphones auf Prozessoren von der Stange zugreifen. Bei Displays musste sich Apple bisher komplett auf die Zulieferer verlassen, auch wenn die bei Samsung hergestellten OLED-Bildschirme des im Herbst erschienenen iPhone X bereits weitgehend von Apple entworfen worden sein sollen. (mit Material von dpa) / (bsc)