Energieversorger startet Powerline-Internet

Der Mannheimer Energieversorger MVV bietet ab 1. Juli Internet per Stromnetz an.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Mannheimer Energieversorger MVV demonstriert auf der regionalen Ausstellung "Maimarkt Mannheim" vom 28. April bis zum 8. Mai seine Internet-Zugangstechnik für Stromnetze – ab dem 1. Juli will MVV mit dem Vype genannten Angebot gar den öffentlichen Betrieb aufnehmen.

Der Anschlussbereich wird zumindest in der Startphase nur auf bestimmte Stadteile Mannheims begrenzt sein, den Kern bildet Niederfeld, in dem schon der bisherige Feldversuch installiert ist. Die Tarifvariante Vype Family soll monatlich 14,90 Euro kosten, jedes geladene Megabyte 3,3 Cents. Vype Profi schlägt monatlich mit 33,90 Euro zu Buche. Dabei ist jedoch ein Transfervolumen von einem GByte enthalten; für jedes zusätzliche MByte sind 1,9 Cent zu zahlen. Die Anschlussgebühr beträgt für beide Tarife 119 Euro und der Mietpreis für das Powerline-Modem ist ebenso in der Grundgebühr enthalten wie fünf E-Mailadressen sowie fünf MByte Web-Space. Wer sich bis zum 31.7. anmeldet soll für den Datentransfer in beiden Tarifen in den ersten drei Monaten pauschal nur 4,90 Euro zahlen.

Die von dem Energieversorger eingesetzte Technik stammt vom israelischen Entwicklungshaus M@in.net und soll bis zu zwei MBit/s befördern. Diese Bandbreite sollen sich maximal 35 Anwender teilen, die alle über eine Trafostation angeschlossen werden können. Ob diese Technik auch in anderen Orten Deutschlands zum Einsatz kommt, ist noch offen. MVV und M@in.net haben jedoch ein gemeinsames Tochterunternehmen gegründet, Power Plus Communications, das die hauseigene Powerline-Technik in Deutschland an Stadtwerke und Energieversorger lizenzieren soll. Bislang seien bereits Verhandlungen mit fünf interessierten Unternehmen aufgenommen worden, meldet die Firma. Die Interessenten könnten nicht nur eigene Powerline-Dienste anbieten sondern auch vom bisherigen MVV-Angebot unabhängige Tarife gestalten, sagte ein Sprecher der Power Plus Communications in einem Gespräch mit heise online.

Damit verfolgen MVV und M@in.net eine andere Strategie als der Powerline-Mitbewerber RWE, der die in Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma Ascom entwickelte Technik selbst innerhalb des nächsten Jahres in "allen Ballungszentren" Deutschlands anbieten will. (dz)