Tödlicher Unfall mit Roboter-Auto: Uber einigt sich mit Hinterbliebenen
Gut eine Woche nach dem tödlichen Unfall hat sich die Familie der Getöteten mit Uber geeinigt. Unterdessen werden weitere Hintergründe bekannt.
Nach dem tödlichen Unfall mit einem autonomen Auto von Uber hat sich das Unternehmen mit der Familie der Getöteten geeinigt. Das hat laut Medienberichten die Anwältin der Tochter und des Mannes der vom Auto erfassten Elaine Herzberg bekannt gegeben. Details des Vergleichs, durch den die Hinterbliebenen alle weiteren eventuellen Rechtsansprüche fallen lassen, wurden nicht bekannt.
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Der Unfall ereignete sich am Sonntagabend vorvoriger Woche, als Elaine Herzberg eine vierspurige Straße in Tempe im US-Bundesstaat Arizona überquerte. Das Uber-Fahrzeug wich ihr weder aus noch bremste es, wie ein Video verdeutlicht, das aus dem Innenraum des Unfallwagens gefilmt und von der Polizei veröffentlicht wurde. Uber hatte sofort alle Testfahrten mit seinen autonomen Autos gestoppt, Doug Ducey, Gouverneur von Arizona entzog acht Tage nach dem Unfall dem Unternehmen die offizielle Erlaubnis für Probefahrten.
Zugeneigter Gouverneur
Ducey soll zuvor eine besondere Beziehung zu Uber gehabt haben, berichtet der Guardian, dem nach eigenen Angaben ein E-Mail-Wechsel zwischen dem Büro des Gouverneurs vorliegt. Demnach soll Uber Mitarbeitern von Ducey Arbeitsplätze in San Francisco offeriert, dem Gouverneur geschmeichelt und ihm versprochen haben, Geld und Arbeitsplätze nach Arizona zu bringen. Ducey wiederum soll Uber Gespräche mit anderen Behörden vermittelt, großzügige Genehmigungen erteilt und sich bereit gezeigt haben, ein T-Shirt mit Werbung für Uber anzuziehen.
Uber hatte im August 2016 seine Testfahrten begonnen, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Im gleichen Jahr stieg das Unternehmen von selbstfahrenden Autos der Marke Ford auf Volvo um. Damit einhergehend sei auch die Zahl der Sensoren reduziert worden, mit denen die Autos ihre Umwelt registrieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Während die Ford-Autos des Modells Fusion mit acht Lidar-Geräten ausgestattet waren, befindet sich auf den Volvos lediglich ein Lidar-Gerät auf dem Dach. Waymo setzt in seinen autonomen Autos sechs Lidar-Geräte ein.
Das von Uber eingesetzte Lidar-System der Firma Velodyne habe zwar in der Horizontalen eine Rundumsicht, sei aber in der Vertikalen eingeschränkt. Dadurch würden bodennahe Objekte nicht erkannt. Velodyne selbst empfiehlt laut Reuters, zusätzliche Lidar-Geräte einzusetzen, damit beispielsweise Fußgänger zuverlässig erkannt werden. (anw)