Altersvermehrung

Zahl der Oldtimer nimmt weiter zu

Die Zahl der zugelassenen Oldtimer in Deutschland hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. 477.386 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes zum Stichtag 1.1.2018 auf Deutschlands Straßen unterwegs

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
BMW E30 8 Bilder

(Bild: Jessica von Ahn)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Die Zahl der zugelassenen Oldtimer in Deutschland hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. 477.386 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes zum Stichtag 1.1.2018 auf Deutschlands Straßen unterwegs – knapp 11 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das „H“ am Ende des Kfz-Kennzeichens dürfen nur Fahrzeuge führen, die älter als 30 Jahre sind und als „historisches Kulturgut“ gelten. Für den Halter kann dies Vorteile bei der Versicherung und dem Kfz-Steuersatz haben.

Allerdings hat nicht jeder Oldtimer ein H-Kennzeichen. Am Gesamtbestand von 63,7 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen (1.1.2018) – Autos, Motorräder, Anhänger – machen 30 oder mehr Jahre alte Fahrzeuge mit rund 600.000 einen Prozent aus. Bei besonders kleinem Hubraum zahlt sich das H-Kennzeichen steuerlich nicht wirklich aus. Die Oldtimer-Hochburg ist Nordrhein-Westfalen mit 107.876 historischen Kraftfahrzeugen, darunter Pkw (97.715), Lkw, Motorräder und auch Anhänger.

Laut ADAC hat die Zulassung als Oldtimer unter anderem den Vorteil eines pauschalen Steuersatzes von 192 Euro (Pkw/Lkw) beziehungsweise 46 EUR im Jahr für ein Motorrad. Seit Jahren sei die Reihenfolge der Hersteller auf den Spitzenplätzen unverändert: Daimler führt vor Volkswagen und Porsche, so der Verband der Deutschen Automobilindustrie.

Versicherungen bieten für Oldtimer vergleichsweise günstige Tarife an, weil sie wissen, dass deren Halter die Fahrzeuge besonders achtsam bewegen. Dazu kommen meist relativ geringe Jahresfahrleistungen. Ein Umstand, der auch den Voraussetzungen einiger Versicherer für ein H-Kennzeichen geschuldet ist. Denn ein Oldtimer kann dort nur dann ein H-Kennzeichen bekommen, wenn der Fahrer ein zweites Auto auf sich zugelassen hat.

Die allgemein steigende Zahl an zugelassenen Oldtimer hat zwei weitere Gründe, die auf der Hand liegen. Zum einen sind die Zinsen noch immer sehr niedrig, sodass manche Menschen ein klassisches Auto als Wertanlage sehen. Zum anderen werden nun Autos 30 Jahre, die Ende der 1980er-Jahre vom Band liefen. Viele Modelle waren mechanisch solide und ungleich besser gegen Rost geschützt als Autos, die zehn Jahre zuvor produziert wurden.

(mit Material der dpa) (mfz)