Polizei nutzt Daten einer Apple Watch in einem Mordfall

In Australien kam es aufgrund von Daten in einer Computeruhr von Apple zur Verhaftung einer mutmaßlichen Mörderin. Auf der Watch ließ sich aufgrund der Herzdatenerfassung der Todeszeitpunkt ermitteln.

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Apple Watch Series 3 mit LTE

Welches Apple-Watch-Modell das Mordopfer trug – hier die aktuelle Series 3 –, wurde nicht bekannt.

(Bild: Apple)

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Apples Computeruhr spielt eine wichtige Rolle in einem Mordfall, der seit Wochen durch die australischen Medien geht. In Adelaide war eine 57-jährige Großmutter in ihrem Haus brutal getötet worden. Die einzige Zeugin, ihre 26-jährige Schwiegertochter, hatte behauptet, eine Gruppe von Männern in einem Pickup-Truck habe die Frau verfolgt und mit ihr 20 Minuten lang gestritten. Den Mord selbst will die Zeugin nicht mitbekommen haben, sie sei in der Küche hinter einer verschlossenen Tür gewesen, bevor die Angreifer sie selbst dann gefesselt und geknebelt hätten.

Die 26-jährige wurde von der Polizei schnell zur Hauptverdächtigen erklärt, doch es fehlte an Beweisen, die für eine Verhaftung ausreichten. Die Tote hatte allerdings eine Apple Watch getragen, deren Daten die Ermittler schließlich auswerten konnten, berichtete der australische Sender ABC bereits Ende März. Laut der zuständigen Staatsanwälting Carmen Matteo seien die Informationen aus der Computeruhr "ein Grundlagenbeweis" gewesen, der Verdächtigen ihre Falschaussage nachzuweisen.

Die Uhr enthalte Sensoren, die Bewegung, Bewegungsrate und Aktivität messe, zudem die Herzfrequenz. In diesem Fall zeigten die Daten, dass das Opfer 20 Minuten vor den Angaben der Verdächtigen ermordet wurde. Die Uhr zeigte laut Matteo zu dieser Zeit Messwerte bei Aktivität und Herzfrequenz an, die für eine Bewusstlosigkeit der Trägerin sprechen sowie für einen körperlichen Schock.

Die Uhr zeigte auch die Todeszeit an, was sich aufgrund der Herzfrequenzdaten feststellen ließ. Die Apple Watch dient den Behörden auch als Beweismittel, dass der Verdächtigen mehrere Stunden Zeit blieben, den Tatort zu manipulieren. Mittlerweile ist die Verdächtige im Gefängnis, ein erster Antrag ihrer Anwälte auf Kaution wurde abgelehnt. (bsc)