Facebook-Manager: Wollen nach Datenskandal Vertrauen wiedergewinnen

In einer Sitzung der Ausschüsse für Digitale Agenda sowie Recht und Verbraucherschutz im Bundestag wiederholte ein Facebook-Manager, dass der Datenskandal um Cambridge Analyitica ein Vertrauensbruch war. Über mehr Transparenz könne man diskutieren.

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Facebook

(Bild: dpa, Kay Nietfeld)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa
Cambridge Analytica und die Facebook-Profile

Ein ranghoher Facebook-Manager hat im Bundestag versichert, dass das Online-Netzwerk nach dem jüngsten Datenskandal verlorenes Vertrauen wiedergewinnen wolle. Das Online-Netzwerk hoffe auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Parlament und Regierung in Deutschland, sagte Joel Kaplan, einer der Politik-Verantwortlichen von Facebook, in einer Ausschusssitzung am Freitag.

Er wiederholte in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Digitale Agenda sowie Recht und Verbraucherschutz Facebooks Eingeständnis, dass der Datenabfluss an die Analysefirma Cambridge Analytica ein Vertrauensbruch gewesen sei, den das Online-Netzwerk bedauere.

Kaplan zeigte sich zugleich offen für eine Debatte über mehr Transparenz bei Algorithmen, die zum Beispiel bestimmen, was Facebook-Nutzer zu sehen bekommen. "Wir verstehen, dass Algorithmen eine große Rolle im Leben der Menschen spielen, und mehr Transparenz und Kontrolle darüber, wie sie funktionieren, wichtig für deutsche Bürger ist."

Facebook wolle daran mitarbeiten, dass es keine Diskriminierung durch Algorithmen gebe. Eine der Sorgen ist, dass Online-Nutzer durch eine automatisierte Auswahl einseitig informiert werden und ihr Weltbild verzerrt werden könnte.

Rechtzeitig zur Landtagswahl in Bayern im Oktober werde Facebook eines der angekündigten Instrumente für mehr Transparenz bei Wahlwerbung verfügbar machen, bekräftigte Kaplan. Mit dem "View-Ads"-Werkzeug soll man sich alle Anzeigen eines Werbetreibenden ansehen können – selbst solche, die nicht auf dem eigenen News-Feed erscheinen. Es ist eine Reaktion auf die Propaganda-Kampagnen aus Russland im Zuge der US-Präsidentenwahl. Nach Tests in Kanada und Irland soll das Werkzeug im Sommer weltweit eingeführt werden.

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(mho)