Keine Frage der Größe

Honda Monkey ist zurück

Die Honda Monkey ist der schlagende Beweis dafür, dass Größe bei der Legendenbildung keine Rolle spielt. Die Fan-Szene, die sich um das Bonsai-Bike entwickelt hat, nahm vor allem in Japan, aber auch in Amerika und Europa absurde Züge an. Retro ist in, Honda legt seine Monkey neu auf

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Honda Monkey 15 Bilder
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  • iga
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Die Honda Monkey ist der Beweis dafür, dass Größe bei der Legendenbildung keine Rolle spielt. Die Fan-Szene, die sich um das Bonsai-Bike entwickelt hat, nahm vor allem in Japan, aber auch in Amerika und Europa absurde Züge an. Jetzt legt Honda sein Kultbike Monkey wieder neu auf.

Dass die Monkey ein reines Spaßmobil ist, zeigt schon ihre Entstehung. Für den Honda-eigenen Vergnügungspark Tama-Tech bastelte der junge Ingenieur Mitsuja Sato 1961 aus Einzelteilen ein kleines Motorrad für Kinder zusammen. Doch die Begeisterung über das Bonsai-Bike erfasste vor allem die Erwachsenen, was Honda schließlich dazu erwog, eine Kleinserie von nur 15 Stück des zunächst „Z100“ genannten Mini-Motorrads zu bauen.

Als es 1963 auf der IFMA präsentiert wurde, war die Resonanz so überwältigend, dass Honda sich zur Großserienfertigung entschloss. Dabei verfügte das nun Monkey getaufte Modell über einen Starrahmen ohne jegliche Federung. Fünf Zoll große Ballonreifen und ein Chromtank zeichneten die frühen Exemplare aus. Ein 49 Kubikzentimeter großer, liegender Einzylinder trieb die Monkey an. Die Kraftübertragung erfolgte über ein fußgeschaltetes Dreigang-Getriebe mittels Fliehkraftkupplung.

Erst einige Jahre später erbarmte sich Honda und spendierte der Monkey eine Hinterradschwinge und Telegabel. Die Reifengröße wuchs 1970 auf acht Zoll und der Lenker war einklappbar, so dass die Monkey auch in einem Kofferraum Platz fand. Im Laufe der Jahre erhielt sie zwar einige Verbesserungen wie einen auf 4,5 Liter vergrößerten Tank, aber sie blieb immer ihrem Erscheinungsbild als kleines Spaßmotorrad treu. Hardcore-Fans bauten ihre Monkey aufwendig um, es kamen Doppelrohr-Auspuffanlagen, Einzelfederbeine, Scheibenbremsen, andere Räder und Sitzbänke bis hin zu größeren Motoren zum Einsatz. Der Kult trieb skurrile Blüten.

Frisch und freundlich

Den Hype will Honda nun mit einer Neuauflage fortsetzen. Die Monkey basiert auf der MSX 125, wird also von einem luftgekühlten 125er-Motor mit 9,3 PS bei 7000/min angetrieben. Ganz im Stil der Ur-Monkey ist der Einzylinder liegend eingebaut, verfügt über eine obenliegende Nockenwelle und zwei Ventile.

Die neue Monkey wirkt, trotz einiger Retro-Elemente, frisch, freundlich und kein bisschen altbacken. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Honda ihr einige moderne Features mitgegeben hat. Eine Upside-down-Gabel mit immerhin 100 Millimeter Federweg suchte man an ihrer Vorfahrin ebenso vergeblich wie Scheibenbremsen vorne und hinten. Hinten arbeiten dagegen traditionell zwei Federbeine an einer Ovalrohrschwinge. Endgültig in der Gegenwart angekommen ist die Monkey durch LED-Technik im Scheinwerfer, dem Rücklicht und den Blinkern, dazu kommt ein Cockpit mit LCD-Anzeige und einem hübschen Chromring.