Verdacht auf Abschalteinrichtung bei Audi A6 und A7

Nach dem Abgasbetrug im Volkswagen-Konzern nimmt das Kraftfahrt-Bundesamt die Konzernmarke Audi ins Visier. Wegen des Verdachts auf eine unzulässige Abschalteinrichtung bei Audi V6TDI-Fahrzeugen der Modelle A6 und A7 hat die Behörde eine amtliche Anhörung eingeleitet

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Audi V6 TDI
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Von
  • dpa

Nach dem Abgasbetrug im Volkswagen-Konzern nimmt das Kraftfahrt-Bundesamt die Konzernmarke Audi ins Visier. Wegen des Verdachts auf eine unzulässige Abschalteinrichtung bei Audi V6 TDI-Fahrzeugen der Modelle A6 und A7 hat die Behörde eine amtliche Anhörung eingeleitet.

Eine Abschaltung der Abgasreinigung soll in Audis V6-TDI der Baureihen A6 und A7 eingesetzt werden.

(Bild: Audi)

Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Dienstag (8. Mai 2018) in Flensburg sowie das Bundesverkehrsministerium. Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet. In Deutschland seien rund 33.000 und weltweit insgesamt rund 60.000 zugelassene Fahrzeuge betroffen. Audi soll nach Informationen des Spiegel die Produktion der Wagen eingestellt haben.

Audi hat nun in der Anhörung Gelegenheit, seine Sicht der Dinge darzulegen. Bestätigt es sich, dass die Fahrzeuge eine unzulässige Abschalteinrichtung haben, drohen verpflichtende Rückrufe, wie dies bereits bei Millionen von Dieselautos der Fall war. Laut Ministerium sind die Emissionstypgenehmigungen der Fahrzeuge in Luxemburg erteilt worden.

Laut Spiegel soll es sich um Audi A6-Fahrzeuge mit der Schadstoffklasse Euro 6 handeln. Diese Autos seien mit einem sogenannten SCR-Katalysator zur Reduktion der Stickoxide ausgestattet. Dieser benötige für eine reibungslose Funktion eine wässrige Harnstofflösung namens „AdBlue“, das in einem zusätzlichen Tank untergebracht sei. Der Harnstoff werde in den Abgasstrom eingespritzt und sorge dafür, dass die Stickoxide in harmlosen Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt werden.

Damit der Kunde nicht selber AdBlue nachfüllen müsse, sondern erst die Werkstatt beim nächsten Service, habe Audi die Einspritzung der Reinigungsflüssigkeit offenbar 2400 Kilometer bevor sie zuneige geht stark gedrosselt. In der Zeit, da die Zufuhr von Harnstoff abgeregelt sei, funktioniere der SCR-Katalysator zur Reinigung von Stickoxiden im Abgas nicht oder nur extrem eingeschränkt. Das giftige Gas entweicht damit laut Bericht in hohen Konzentrationen aus dem Auspuff. (fpi)