ClearMotion: Vibrationsstopper gegen Übelkeit in autonomen und normalen Autos

Autonome Autos dürften das Problem der Übelkeit beim Fahren noch verschärfen. Eine neue Technik soll dafür sorgen, dass die Sinneseindrücke von Auge und Ohr zusammenpassen, um das zu verhindern.

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Start-up ClearMotion arbeitet an Vibrationsstoppern für autonome und normale Autos

(Bild: ClearMotion)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Wenn Ihnen beim Autofahren schlecht wird, sind Sie in guter Gesellschaft – es passiert vielen Menschen, weil Augen und Innenohr auf der Straße widersprüchliche Signale senden: Das Ohr erkennt die Bewegung des Autos, aber das Auge sieht das unbewegte Umfeld des Innenraums. Mit autonomen Autos dürfte sich dieses Problem noch verschärfen, weil man nicht mehr auf die Straße achten muss und möglicherweise quer zur Fahrrichtung oder mit Blick nach hinten sitzt. Das US-Startup ClearMotion entwickelt deshalb eine Technik, mit der die Bewegungen des Autos, an denen das Innenohr erkennt, dass der Körper in Bewegung ist, unterdrückt werden. Das berichtet Technology Review online in "Vibrationen stoppen gegen Übelkeit".

Dafür nutzt das Unternehmen ein so genanntes Activalve, eine elektrohydraulische Vorrichtung, die an die Stoßdämpfer an allen vier Rädern montiert wird. Sie nimmt Fahrer- und Straßen-Daten vorweg, um Vibrationen zu stoppen, bevor sie richtig beginnen. Innerhalb von weniger als fünf Millisekunden arbeiten die Vorrichtungen so zusammen, dass Bewegung der Räder ausgeglichen werden; auf diese Weise werden die Vibrationen ausgefiltert, die Reisekrankheit auslösen, und die Fahrt wird viel sanfter.

Dies ist nicht der erste Versuch von Forschern, Übelkeit durch die Verhinderung von Vibrationen von Autos zu verhindern, doch die bisherigen Bemühungen konzentrierten sich auf Vibrationen niedriger Frequenz. ClearMotion gibt an, dass gegen Reisekrankheit sowohl hohe als auch niedrige Frequenzen verhindert werden müssen. Die eigene Forschung scheint zu zeigen, dass das funktioniert. Im Jahr 2016 veröffentlichte das Unternehmen einen Fachaufsatz, laut dem sieben von neun Personen, die in seinem Kontrolltest ein gewisses Maß an Reisekrankheit erlebt hatten, bei aktivierter Vorrichtung wenig bis keine Übelkeit verspürten.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)