Uber steigert Umsatz um 70 Prozent und macht Gewinn

Der Fahrdienstvermittler Uber hat seinen Umsatz im ersten Quartal deutlich gesteigert und nach vielen roten Quartalen einen riesigen Gewinn von 2,64 Milliarden US-Dollar eingefahren. Grund dafür ist aber ein Sonderfaktor.

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Uber

(Bild: dpa, Eric Risberg)

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Von
  • dpa

Der Fahrdienstvermittler Uber wächst weiter kräftig. Im ersten Quartal stieg der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 70 Prozent auf 2,59 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 2,21 Milliarden Euro, wie das Wall Street Journal am Mittwoch aus einem Finanzbericht des Unternehmens zitierte. Gegenüber dem Vorquartal betrug der Zuwachs demnach 7,5 Prozent.

Dank des Verkaufs des eigenen Geschäfts in Südostasien und Russland an Konkurrenten schaffte Uber, das normalerweise für tiefrote Zahlen bekannt ist, sogar einen Quartalsgewinn von 2,46 Milliarden US-Dollar. Ohne den Sonderfaktor hätte es aber ein Minus von 550 Millionen US-Dollar gegeben. Im Vorjahr war ein Verlust von 847 Millionen angefallen.

Uber ist bislang nicht an der Börse gelistet und deshalb nicht zu öffentlichen Finanzberichten verpflichtet. Die Quartalsergebnisse, die das kalifornische Unternehmen seinen Investoren zukommen lässt, dringen über US-Medien aber regelmäßig nach draußen.

Uber könnte im kommenden Jahr an die Börse gehen und will Anleger davon überzeugen, dass die Firma auch wachsen kann, ohne dafür Milliarden zu verpulvern. Auch deshalb stieß der Fahrdienstvermittler das verlustbringende Geschäft in China, Russland und Südostasien ab.

Unterdessen zieht Uber Konsequenzen aus dem tödlichen Unfall mit einem seiner selbstfahrenden Autos in Arizona. Die Uber-Roboterwagen stehen still, seit im März eins der Fahrzeuge bei einer nächtlichen Testfahrt in dem Bundesstaat eine Fußgängerin tötete. Der Unfall soll nach bisherigen Untersuchungen auf einen Software-Fehler zurückgehen. Die Uber-Roboterwagen werden komplett aus dem US-Bundesstaat abgezogen. Künftig werde das Projekt stattdessen in Pittsburgh und San Francisco gebündelt. Zugleich halte Uber an der Entwicklung von Technologien für autonomes Fahren fest und wolle die Testfahrten wieder aufnehmen.

Der Bürgermeister von Pittsburgh, William Peduto, zeigte sich nicht begeistert von der Ankündigung, dass Uber die selbstfahrenden Autos in seiner Stadt auf die Straße zurückbringen will. Die Behörden von Pittsburgh hätten dafür mehrere Bedingungen gestellt, erklärte Peduto. Dazu gehöre neben dem Abschluss der Untersuchungen zum Unfall in Arizona, dass Ubers Roboterwagen nicht schneller als 40 Kilometer pro Stunde fahren – unabhängig von der Geschwindigkeitsbegrenzung. Außerdem solle Uber in seiner App für menschliche Fahrer auf die Überschreitung von Tempo-Limits hinweisen. (olb)