Apple-Softwarechef: Portierte iOS-Anwendungen werden "richtige" Mac-Apps

Craig Federighi hat sich zum neuen UIKit-SDK für macOS geäußert, mit dem sich iPhone- und iPad-Anwendungen ab nächstem Jahr auf den Mac holen lassen.

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Apple-Softwarechef: Portierte iOS-Anwendungen werden "richtige" Mac-Apps

Die Home-App unter macOS Mojave wurde von Apple von iOS portiert.

(Bild: Apple)

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Apples Vizepräsident für den Bereich Software-Entwicklung, Craig Federighi, hat sich zu Details der neuen Portierungsmöglichkeit von iOS-Apps auf den Mac ("Project Marzipan") geäußert. Ab dem kommenden Jahr sollen Entwickler unter macOS Zugriff auf das zentrale iOS-Framework UIKit haben, über das sich iPhone- und iPad-Programme recht einfach auf den Desktop holen lassen. Solche Apps fühlten sich auf dem Mac aber an wie "richtige" Anwendungen, betonte Federighi.

In dem Gespräch mit dem Technikblatt Wired sagte der Sofwarechef weiter, portierte iOS-Apps auf dem Mac fühlten sich nicht einfach wie iPhone-Apps an. Dass Apple den Plan habe, iOS und macOS zusammenzuführen, hatte Federighi bei der WWDC-2018-Keynote (s. Mac & i-Liveticker) explizit verneint. Im Interview sagte er nun, er halte auch nichts von Touchscreen-Laptops, wie man sie aus der Windows-Welt kennt.

Um eine iOS-App auf den Mac zu portieren, kann der Entwickler auf einen teilautomatisierten Prozess setzen. So werden etwa Touch-Aktionen wie ein langer Druck in Maus-Aktionen (in diesem Fall rechte Maustaste) umgewandelt. Beim Umgang mit Menüs, Seiteleisten oder dem Teilen-Knopf muss jedoch teilweise noch Hand angelegt werden. Apple ist selbst das erste Unternehmen, dass UIKit auf dem Mac nutzt: So hat der Konzern unter anderem seine News- und seine Home-App für Mojave portiert. Externe Entwickler müssen allerdings noch auf macOS 10.15 warten, da noch interne Tests laufen und die Developer-Tools weiter angepasst werden sollen. Grundsätzlich soll der Prozess aber sehr einfach sein.

UIKit auf dem Mac ist ein echtes Framework – einen Simulator für iOS-Apps stellt die Portierungsmöglichkeit nicht da. iOS und macOS teilen sowieso bereits eine ganze Reihe von Frameworks etwa im Bereich Grafik und Audio. Der Prozess der Anpassung soll dem der Entwicklung von iOS-Apps für das Apple TV ähneln. Ein Mac werde sich auch dann nicht wie ein iPhone verhalten: "Das ist immer noch macOS, man hat sein Terminal, man kann vier Monitore anschließen, man kann externe Festplatten anbinden." (bsc)