Kryptowährungen: Investitionen in Initial Coin Offerings bringen enorme Renditen

Für manche sind ICOs kaum mehr als moderne Abzocke. Bislang aber ließ sich laut einer umfassenden Auswertung gutes Geld damit verdienen.

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Studie: Investitionen in ICOs bringen enorme Renditen

(Bild: "bitcoin" / fdecomite / cc-by-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Initial Coin Offerings (ICOs), also der Verkauf von Nutzungsrechten oder Anteilen an technischen Projekten in Form von digitalen Münzen, werden von manchen Beobachtern als bloße Abzocke angesehen. Tatsächlich hat es schon mehrere Fälle von ICO-Betrug oder -Hacks gegeben, bei denen Anleger um ihr Geld gebracht wurden. Insgesamt gesehen aber waren ICOs bislang eine ausgesprochen lukrative Investitionsmöglichkeit, geht aus einer aktuellen Studie hervor: Selbst unter restriktiven Annahmen lag ihre Durchschnittsrendite bei 82 Prozent, wie Technology Review online in „Hohe Renditen mit ICOs“ berichtet.

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Für ihre Berechnungen haben Hugo Benedetti und Leonard Kostovetsky vom Boston College mittels spezialisierten Websites, Twitter und Google-Recherchen zunächst Daten über alle ICOs bis Ende April 2018 zusammengetragen. Demnach gab es bislang 4003 solcher digitalen Münz-Angebote, von denen 2390 bis zum Stichtag abgeschlossen waren, sodass sie in die Auswertung der Forscher aufgenommen wurden. Zusammen konnten diese ICOs Kapital im Volumen von 12 Milliarden US-Dollar einsammeln, wobei sich der deutliche Großteil der Aktivität ab dem Jahr 2017 ereignete.

„Die Ergebnisse widersprechen direkt vielen Regulatoren und Staaten, die Token-Verkäufe als Betrug zulasten von naiven Anlegern betrachten“, schreiben Benedetti und Kostovetsky. Natürlich lässt die bislang im Durchschnitt positive ICO-Entwicklung immer noch die Möglichkeit offen, dass es sich hier um eine Blase handelt, die nur noch nicht geplatzt ist, wie sie einräumen. Auf der anderen Seite passe sie aber auch zu der Theorie, dass hohe Risiken an den Kapitalmärkten für die Mutigen, die sie eingehen, eben großzügig belohnt werden: Die Risiken sind derzeit wohl nirgendwo größer als bei ICOs, aber das Gleiche scheint zumindest einstweilen auch für die Renditen zu gelten.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)