Niedersachsen: Knöllchenschreiben mit dem iPhone

Im Rahmen eines Pilotprojekts werden Polizisten im Landkreis Oldenburg mit iPhones ausgestattet, um Verkehrsdelikte aufzunehmen.

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Polizei
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Im Rahmen eines niedersächsischen Pilotprojektes setzen Polizisten in Wildeshausen im Landkreis Oldenburg bei der Erfassung von Verkehrsdelikten künftig Apples iPhone ein.

Ab diesem Monat sollen Beamte in der Kreisstadt die Daten in eine App tippen, wodurch sie direkt an die Bußgeldzentrale übermittelt werden. Das iPhone-Pilotprojekt werde ein Jahr dauern und könne bei einem erfolgreichen Verlauf auf ganz Niedersachsen ausgedehnt werden, teilte die Polizei am Freitag mit. Wie viele Geräte für die Aktion beschafft werden sollen und was sie kosten, blieb zunächst unklar.

Das niedersächsische Innenministerium unter Innenminister Boris Pistorius von der SPD hofft, dass Falschparker und Raser dank der Apple-Geräte ihre Strafzettel künftig schneller erhalten und Behörden dabei zudem weniger Fehler machen.

Aktuell läuft der Prozess noch völlig analog ab: Bisher notieren Beamte Verstöße mit Stift auf Papier und bringen die Zettel physisch in die Polizeizentrale, wo sie dann erst im Rechner erfasst und schließlich an die Bußgeldzentrale geschickt werden, die dann das Knöllchen absenden muss. "Keine Frage – das ist nicht mehr zeitgemäß und fehleranfälliger", sagte Pistorius in Wildeshausen.

Bei dem Pilotprojekt drucken Polizisten die Bußzettel nun gleich vor Ort vom iPhone aus mit mobilen Druckern – die Delinquenten erhalten den Bescheid ihrer Missetat also gleich. Die App wurden nach Ministeriumsangaben schon in einigen Landkreisen bei Falschparkern benutzt und für das im Juli startende Projekt weiterentwickelt.

iPhones werden bereits von anderen Polizeibehörden in Deutschland und international eingesetzt – so etwa in New York City oder in Bayern, wo es sogar einen eigenen iOS-Messenger gibt. (mit Material von dpa) / (bsc)