Keilabsatz

Test: Mitsubishi Eclipse Cross 1.5 T-MIVEC 4WD

Mitsubishi bietet auf Basis seines Outlander eine kompaktere Kreuzung aus SUV und Coupé. Seine hierzulande eher selten nachgefragte Kombi aus Downsizing-Benziner, CV-Automatik und Allradantrieb fährt sich angenehm. Für ein kaufentscheidendes Alleinstellungsmerkmal halten wir das aber noch nicht

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Mitsubishi Eclipse Cross 33 Bilder

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Eclipse Cross? Ja, da gab es mal dieses sportliche Coupé namens „Eclipse“, das Mitsubishi zwischen 1990 und 2012 baute und bis 2000 auch nach Europa brachte. „Cross“ steht für „Kreuzung“. Man kann die Intention verstehen, wenn Mitsubishi heute ein keilförmig geschnittenes Auto auf Basis seines braven Outlander mit dieser Namens-Kombi schmückt, schließlich werden damit zwei Konzepte angesprochen: Mitsubishi selbst bezeichnet den Eclipse Cross als „Coupé-SUV“.

So ein Sandwich aus vorgetragener Dynamik oberhalb und optischer Robustheit unterhalb der Gürtellinie verspricht Erfolg angesichts immer neuer Absatzrekorde Saft und Kraft ausstrahlender Hochbau-Autos. Für diesen Anspruch bietet es einige optische Gimmicks wie die mittig eingezogene Dachhaut, die coupéhaft verlaufende Dachlinie und den in die Mitte der Heckscheibe integrierten Rücklicht-Spoiler auf.

Elastisch, kräftig, leise

Der Downsizing-Motor mit vier Zylindern erreicht mithilfe von Direkteinspritzung und Turboaufladung 163 PS aus 1,5 Litern Hubraum und dank langem Hub (75,0 x 84,8 mm) und variabler Steuerzeiten eine achtbare Drehmoment-Elastizität. Damit fühlt man sich nicht untermotorisiert, trotz der spürbaren knapp 1,6 Tonnen Leergewicht. 250 Nm Drehmoment zwischen 1800 und 4500/min sind ein ordentlicher Wert, der Motor zieht gut los, mit einem unvermeidlichen, aber kurzem Turbo-Zögern, gekonnt kaschiert vom Drehmomentwandler. Die Leistung ist mit 163 PS respektabel, dynamisch wird der Wagen mit dieser Motorisierung aber nie. Dafür bleibt der Antrieb akustisch meist unauffällig.

Das CV-Getriebe ist eines der Guten: Ja, es simuliert für das europäische Publikum acht Stufen, doch werden die einzelnen Gänge recht frei interpretiert. So kann es vorkommen, dass das Getriebe im Interesse der Wirtschaftlichkeit und im Sinne des Komforts in irgendeiner Stufe bei gleichbleibender Fahrgeschwindigkeit die Drehzahl dennoch langsam senkt. Man merkt deutlich, dass die Stufen nur einprogrammiert sind, um den bei uns Langnasen so ungeliebten sogenannten Gummibandeffekt zu verbergen, obwohl im Grunde die Stufenlosigkeit gerade der Vorteil der Getriebebauart mit Schubgliederband wäre.

Freie Interpretation von Stufen

Man hat im Eclipse Cross jedenfalls einen guten Kompromiss gefunden, Stufen und Variabilität zu vereinen. Es sind gewissermaßen Stufen mit Steigung, die ein sehr gleitendes und komfortables Fahrgefühl ermöglichen. Es erinnert uns an das im kürzlich probierten Honda Civic. Der leise Motor ist durchzugskräftig genug, ihn im „Eco“-Modus lange um die 2000 Touren zu halten, ohne ihn in höhere Drehzahlen abdriften zu lassen. Nur, wenn man kräftig beschleunigen möchte, steuert das Getriebe höhere Drehzahlen an. Das geht Richtung „Entweder-oder-Modus“. Harmonischer fühlt sich auf Landstraßen jedenfalls der normale Modus an, „Eco“ ist eher etwas für ruhige Autobahnetappen.