Sachsen-Anhalt: Geld für E-Säulen bleibt ungenutzt

Bei der Förderung von Ladesäulen für Elektroautos bleibt in diesem Jahr Geld ungenutzt. Nach Angaben der Nahverkehrsgesellschaft Nasa können nur 200.000 Euro der eigentlich geplanten 300.000 Euro genutzt werden

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Ladesäule

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

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  • dpa

Die bereitgestellte Förderung wurde dieses Jahr nicht komplett genutzt. Im nächsten Jahr soll es trotzdem wieder ein Programm zur Unterstützung beim Ladesäulenbau geben.

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Bei der Förderung von Ladesäulen für Elektroautos bleibt in diesem Jahr Geld ungenutzt. Zwar hat sich die Zahl der Anträge in Sachsen-Anhalt durch eine Fristverlängerung deutlich erhöht. Nach Angaben der Nahverkehrsgesellschaft Nasa können aber trotzdem nur 200.000 Euro der eigentlich geplanten 300.000 Euro genutzt werden. Insgesamt fließt demnach Landesgeld für etwa 80 neue Ladepunkte. Vor der Fristverlängerung Mitte Juni 2018 hatten nur 46 Anträge vorgelegen. Die Anträge stammen den Angaben zufolge von Unternehmen und Kommunen. Das Land übernimmt 40 Prozent der Kosten für die neuen Ladesäulen.

Fachleute versuchten nun zu ergründen, warum das Förderprogramm nicht auf mehr Interesse stößt, sagte Nasa-Sprecher Wolfgang Ball. „Den großen Knall hat es bei der E-Mobilität bislang noch nicht gegeben.“ Viele Menschen seien bei dem Thema nach wie vor sehr verhalten, sagte Ball. Als Gründe nannte er die nach wie vor überschaubare Reichweite von Elektroautos und die im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor hohen Preise. Das nicht genutzte Fördergeld für die Ladesäulen sei aber nicht verloren, sondern komme anderen Projekten zugute.

Manche Anträge hätten auch abgelehnt werden müssen, sagte Ball. Voraussetzung für die Förderung sei, dass die Ladesäule rund um die Uhr öffentlich zugänglich sei. „Bei einer Tiefgarage, die teils abgeschlossen wird, ist das zum Beispiel nicht der Fall“, erläuterte der Nasa-Sprecher. Auch für Ladesäulen auf privatem Grund gebe es nur dann Geld, wenn sie jeder E-Autofahrer nutzen könne.

Derzeit gibt es etwas mehr als 200 solcher Ladepunkte in Sachsen-Anhalt. Bis das Ziel der Landesregierung erreicht ist, im Jahr 2020 rund 1300 solcher Ladepunkte bereitzuhalten, ist es noch ein langer Weg. Die Zahl beruht auf einer Rechnung der Bundesregierung: Bis 2020 sollen eine halbe Million E-Autos auf deutschen Straßen rollen. Auf Sachsen-Anhalt würden dann anteilig rund 13.000 Fahrzeuge entfallen. Kalkuliert wird mit einem Ladepunkt pro zehn Elektroautos. In Sachsen-Anhalt soll dann von jedem Ort im Land innerhalb von 15 Minuten Fahrt eine Ladesäule erreichbar sein. Bislang gibt es nur wenige Hundert Elektroautos im Land.

Nach Angaben von Nasa-Sprecher Ball will der Bund noch im Herbst 2018 einen erneuten Förderaufruf für Ladesäulen starten. Auch das Land wolle im kommenden Jahr wieder Geld bereitstellen. Details seien aber noch nicht geklärt, sagte Ball. (mfz)