Powerup

Test TomTom Rider 550

TomToms Rider-Linie für den Betrieb am Motorrad geht einen guten Mittelweg zwischen Preis und Funktion. In der aktuellen Generation 550 spendiert der Hersteller mehr Rechenleistung und ein WLAN-Modul

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
13 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Clemens Gleich

TomTom hat jüngst das Motorradnavi Rider leicht renoviert. Im nun aktuellen Rider 550 rechnet ein deutlich schnellerer Prozessor mit vier Kernen, wahrscheinlich der 1,3-GHz-ARM-A7, den wir auch in den Topmodellen des TomTom Go finden. Dazu kommt eine WLAN-Antenne und die Bedienung per Sprachsteuerung über Googles oder Apples Angebote ("Ok, Google" und "Siri"). Lohnt sich der Mehrpreis gegenüber den Vorgängern, lohnt sich gar ein Neukauf?

Der schnellere Prozessor erfreute mich im Test tatsächlich, hauptsächlich bei der gut parallelisierbaren Routenberechnung, die er in deutlich kürzerer Zeit erledigt. Vor allem bei der sehr kleinteiligen Navigation über kurvige kleine Nebensträßchen quer durch die Republik ("spannende Tour planen") hilft das enorm. In eine quasi-endlose Neuberechnungs-Schleife bei Abweichungen von der vorgeschlagenen Route gerät jedoch auch der neue TomTom noch, was nur zeigt: Rechenleistung kann man nie genug haben – vor allem, wenn man die Software nicht effizienter gekriegt hat.

Thema WLAN nicht zu Ende gedacht

Auch das integrierte WLAN halte ich für eine sehr gute Idee, weil ein Navi ja außer kleinen POI-Updates auch riesige, wichtige Kartenupdates fährt. Hier kein Kabel anschließen zu müssen, keinen Laptop mit TomTom-Software, erleichtert diese Arbeiten enorm. Leider hat TomTom das Thema WLAN nicht zu Ende gedacht. Es gibt keinen Browser, also kann der Reisende nur Netzwerke benutzen, die ohne HTTP-Authentifizierungsseite funktionieren, also rein mit Netzwerkname und Passwort. Das schließt die Mehrzahl aller unterwegs verfügbaren Netzwerke aus, was für ein Reisegerät schon bisserl doof ist. Komm schon, TomTom: Selbst mein Fotoapparat hat genau deswegen einen kleinen Browser. Bleibt die Anbindung daheim beziehungsweise an Netzwerke ohne HTTP-Auth. Dort nervt das Gerät allerdings dennoch mit ständigen Verbindungsabbrüchen selbst bei bester Signalstärke.

Der Anbindung der externen Sprachsteuerungen von Android oder iOS fehlt eine Kernfunktion: das Navigieren. Man kann jetzt am TomTom-Gerät einen Knopf drücken und den Sprach-Assis sagen, dass sie Kontakte anrufen, Musik spielen oder eine Nachricht schicken sollen. Eingehende Nachrichten können auch per Text-to-Speech aufs Headset gelegt werden. Wirklich hilfreich wäre aber eine gut funktionierende Sprachsteuerung der Navigation gewesen, denn an der geringen Handschuh-Tauglichkeit hat sich nichts geändert. Dazu müsste man aber wohl viel umwerfen in der Software. (cgl)