Erdbeben-Studie: Standortvorhersage von Nachbeben durch KI

Wissenschaftler testen KI zur Standortvorhersage von Nachbeben, nachdem sie mit Erdbeben-Daten aus der ganzen Welt gelernt hat. Mit einem ersten Erfolg.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Künstliche Intelligenz, KI
Lesezeit: 1 Min.

Die Erdbeben-Vorhersage ist extrem schwierig und beruht seit vielen Jahren auf Szenarien und Statistik. Auf Erdbeben folgen oft Nachbeben, die schwerer ausfallen können als das erste Beben. Um den Standort der Nachbeben besser vorhersagen zu können, wurde in einer Studie eine KI mit mehr als 131.000 Datensätzen aus Aufzeichnungen über Erdbeben und dessen Nachbeben aus der ganzen Welt trainiert. Die Vorhersagequalität wurde im Anschluss mittels einer Auswahl von 30.000 zufällig zurückgehaltenen Datensätzen aus der gleichen Datenbank überprüft. Im Ergebnis war die Genauigkeit in den Vorhersagen für den Standort der Nachbeben durch maschinelles Lernen höher als mit den klassischen Methoden, schreibt das Wissenschaftsmagazin nature .

Die Wissenschaftler weisen allerdings darauf hin, dass die Ergebnisse noch kein bahnbrechender Erfolg sind. In der Studie wurden lediglich statische Auslösungen, die durch eine dauerhafte Verschiebung des Gesteins die Spannungsverhältnisse in nahen Erdregionen verändern, von Nachbeben berücksichtigt. Dynamische Änderungen, die sich als seismische Wellen vom Ursprungsbeben wegbewegen und nicht auf anliegende Regionen beschränkt sind, wurden nicht einbezogen. Die Kombination von statischen und dynamischen Spannungsänderungen führt zu einer räumlichen Ausbreitung der Nachbeben, die in der statischen Ausbreitung allein nicht berücksichtigt wird, erklären die Wissenschaftler in dem Artikel. Unabhängig davon sind die Forscher von der Leistung des künstlichen neuronalen Netzwerks motiviert und sehen für Methoden basierend auf künstlicher Intelligenz die Zeit als reif an. (bme)