Drittmittel

Vorstellung: Seat Tarraco

Der Tarraco ist das dritte SUV dieser Größe von Volkswagen. Was unterscheidet ihn von Kodiaq und Tiguan Allspace? Technisch kaum etwas, doch im Innenraum geht er zumindest im Detail einen eigenen Weg

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Seat Tarraco 18 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
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Es mag manch einer aufrichtig bedauern, doch es hilft nichts: Das Angebot an Vans sinkt, jenes an SUV in unterschiedlichsten Größen nimmt stetig zu. Die Industrie folgt den Vorlieben der Verbraucher, wobei sie am Trend natürlich nicht unschuldig ist. Dem werbewirksamen Versprechen auf die große Freiheit folgt zwar meist nicht das Verlassen der eingefahrenen Wege, doch das hat diese Mode nicht aufhalten können. Und so purzelt ein klobiges Modell nach dem anderen in die Verkaufsräume. Besonders einfach hat es dabei ein Viel-Marken-Konzern wie Volkswagen. Er verteilt eine Plattform auf verschiedene Marken und Fahrzeuggrößen und wechselt dabei nur soviel, wie unbedingt nötig.

Der neue Seat Tarraco folgt dieser Vorgabe exakt. Er teilt sich die Plattform mit diversen Modellen aus dem Volkswagen-Konzern. Hinsichtlich seiner Größe passt er präzise in das Raster, was VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq vorgelegt haben. Mit 4,73 Metern ist der Seat minimal länger als die beiden anderen, doch die paar Zentimeter machen keinen Unterschied beim Platzangebot aus. Der Radstand misst auch hier 2,79 Meter.

Reichlich Platz

Daraus resultiert ein wirklich großzügiges Platzangebot, wie schon der Skoda Kodiaq in unserem Test bewies. Der Kofferraum fällt mit 760 Litern so üppig aus, dass Volkswagen in diesem Karosserieabschnitt auch zwei Notsitze anbietet, die natürlich nicht so heißen dürfen. Sie zu erreichen, erfordert eine gewisse Gelenkigkeit, die Platzverhältnisse sind dann auch eher knapp. Für den gelegentlichen Transport von nicht allzu großen Menschen reicht das aber locker.

Wenigstens kleine Absetzbewegungen gibt es im Innenraum. Das Kombiinstrument ist ein Display, wobei Seat noch nicht verrät, ob das serienmäßig so sein wird. Das Layout erinnert entfernt an die neue BMW-Linie aus 8er und Z4. Im Beipackzettel für die Medien ist von einem beweglichen Acht-Zoll-Display die Rede, über das man mit Hilfe von Gesten Zugriff auf Konnektivitätsfunktionen haben soll. Volkswagen arbeitet an diesem Bereich schon längere Zeit, es besteht also durchaus die Hoffnung, dass das besser klappt als in jenen Autos, die wir bisher damit in der Redaktion hatten. Dort konnte uns das nicht überzeugen.

Drehregler sind zurück

Gut gefällt uns, dass man bei Volkswagen offenbar die vielfach geäußerte Kritik am Wegfall der Drehknöpfe wahrgenommen hat. Wenn wir davon ausgehen, die die ersten Pressebilder ein prall ausgestattetes Exemplar zeigen, bekommt das teure Navigationssystem wieder zwei Drehregler. Das Display oben auf der Mittelkonsole ist nicht komplett integriert, steht aber auch nicht gänzlich frei. Die Anordnung wirkt so etwas moderner als im Skoda, zumal der Bildschirm viel höher verbaut ist als beispielsweise in einem Land Rover Velar (Test).

Der Rest ist eine Zusammenstellung von bekannten Elementen. Ob nun Lenkrad, Tasten für Fensterheber, Türöffner oder die Bedienung der Klimaanlage: Für ein brandneues Auto wirkt vieles ziemlich vertraut. Funktional ist daran nichts auszusetzen, doch bei einigen Details würde man sich nach vielen, vielen Jahren eine frische Gestaltung wünschen.