Ohne Schnörkel

Im Test: Skoda Fabia Combi 1.0 TSI

Die Überarbeitung ändert am Skoda Fabia Combi nicht viel: Der kleine Kombi ist praktisch und mit dem 95-PS-Benziner gut ausgestattet. Zusammen mit dem guten Fahrwerk ergibt das eine runde Angelegenheit, die durchaus Freude machen kann

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Skoda Fabia Combi 1.0 TSI 21 Bilder

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Martin Franz
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„Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wenig braucht“, stellte Niko Paech, ein deutscher Volkswirtschaftler, fest. Strebt man eine solche Souveränität an und reduziert den automobilen Bedarf einmal nüchtern auf das, was wirklich nötig scheint, hätte ein Fabia Combi wohl gute Chancen, ziemlich weit oben in der Favoritenlisten zu landen. Das war schon vor dem zweiten Teil der Modernisierung so, die im vergangenen Jahr startete. Wir holten uns den schnörkellosen Kombi mit dem 95-PS-Dreizylinder für einen Test in die Redaktion.

Nur noch Benziner

Skoda hat den Fabia in zwei Etappen aktualisiert. Im vergangenen Jahr bekam er ein technisches Update, was unter anderem neue Motoren brachte. Nun gab es ein wenig Retusche und vor allem endlich einen Partikelfilter für die direkt in den Brennraum spritzenden Benziner. Vorerst gibt es nur noch drei Dreizylinder im Fabia, die 75, 95 und 110 PS leisten. Ein Einstiegsmotor mit 60 PS folgt etwas später. Der größte Sprung ist dabei der von 75 auf 95 PS, denn im stärkeren Motor ist ein Turbolader verbaut. Die Fahrleistungen sind damit erheblich besser: Statt 15,2 (75 PS-Motor) vergehen im Standardsprint nur 10,9 Sekunden.

Wichtiger im Alltag ist aber das Durchzugsvermögen. Leistung, Drehmoment und Drehzahl hängen über die Formel P = M x n / 9550 zusammen. Die 160 Nm zwischen 1800 und 3500/min bedeuten also auch Leistung über ein Drehzahlband, in dem man sich häufig aufhält. Der Fabia wirkt damit auch für Fahrten mit vier Personen und Gepäck eher geeignet als mit dem 75-PS-Saugmotor. Der kann nur 95 Nm aufbieten, die dann zwischen 3000 und 4300/min anliegen. Auf der anderen Seite scheint der Schritt hin zur Ausbaustufe mit 110 PS und 200 Nm kaum nötig: Sicher, die Fahrleistungen werden nochmals etwas besser, doch es gibt aus meiner Sicht in der Preisliste sinnvollere Posten.

Drehfreudiger, rauer

Verglichen mit seinem Vorgänger, den wir vor zwei Jahren in der Redaktion hatten, fallen zwei Dinge am neuen Dreizylinder sehr schnell auf: Der 1,0 TSI ist nicht so kultiviert wie der 1.2 TSI, allerdings drehfreudiger. Die Fahrleistungen sind nicht fühlbar besser, was angesichts des bescheidenen Zuwachses von 5 PS wohl auch niemand erwartet hat.

Getriebe und Achse sind unverändert übersetzt. Leider gibt es in Verbindung mit dem 95-PS-Motor keine Alternative zum Fünfgang-Schaltgetriebe. Wer ein Doppelkupplungsgetriebe bevorzugt – gerade in einem Auto, das häufig in der Stadt eingesetzt wird, sicher kein abwegiger Gedanke – muss zum 110-PS-Motor greifen. VW hat inzwischen eingelenkt und bietet im Polo den 95-PS-Benziner auch mit DSG an. Vielleicht darf Skoda noch folgen.

Mitschwimmen ohne Qual

Bis etwa 120 km/h geht es erstaunlich flott, oberhalb von 150 km/h lässt der Elan dann nach. Im alltäglichen Gebrauch schwimmt der Fabia locker mit, ohne seine Reserven antasten zu müssen. Höhere Ansprüche mag die Maschine nicht erfüllen. Auf der anderen Seite hält sie einen angenehmen Abstand zu jenen Antriebsquellen, die schon beim Mitschwimmen einen gequälten Eindruck machen. Um seine Leistung zu entfalten, braucht der Dreizylinder aber ein Drehzahl-Niveau von mindestens 1800/min. Unter 1500/min wirkt der Motor etwas zäh, oberhalb von 5500 auch. Dazwischen liegt ein breiter Bereich, in dem er flott hochdreht.