Open Source für intelligente E-Auto-Ladeelektronik

Das Laden von Elektroautos darf den Hausanschluss nicht überlasten und sollte möglichst mit Sonnenstrom erfolgen – eine Open-Source-Lösung macht beides möglich.

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Offenes Projekt für Ladestation-Steuerung nach Last und Photovoltaik-Leistung

(Bild: Hyundai IONIQ / Jakob Härter / cc-by-sa-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos kommen neue Herausforderungen auf das Stromnetz zu – sowohl in den Netzen insgesamt als auch in den einzelnen Haushalten kann eine Überlastung zu Ausfällen führen. Zumindest für die Ebene der Haushalte gibt es jetzt eine Open-Source-Lösung für dieses Problem: Die Software openWB steuert eine Ladestation so, dass die abgesicherte Gesamtleistung im Haus nicht überschritten wird. Wenn eine Photovoltaik-Anlage vorhanden ist, kann sie zusätzlich dafür sorgen, dass so weit wie möglich mit dem von ihr gelieferten Strom geladen wird, berichtet Technology Review online in „Intelligenz von unten“.

Um eine Ladestation automatisch abhängig von der restlichen Last am Hausanschluss und von der verfügbaren Photovoltaik-Leistung zu steuern, braucht es im Prinzip nicht viel. Zähler müssen erfassen, wie viel Strom der Haushalt aktuell verbraucht und wie viel Photovoltaik-Strom zur Verfügung steht, ein Regel-Computer kann dann berechnen, wie viel Leistung für die Wallbox erübrigt werden kann. Diese Information wandelt er in ein Steuersignal für die Wallbox um, die ihre Leistung dann so anpasst, dass der Gesamtverbrauch nicht zu hoch für die Haus-Sicherung ist und verfügbarer Sonnenstrom optimal genutzt wird.

Genau das sind die Komponenten des openWB-Projekts, die Wieland mittlerweile auch als Komplett-Bausatz mit vorinstallierter Software auf einem Kleincomputer des Typs Raspberry Pi anbietet. "Der Zusammenbau ist nicht sehr schwierig, aber das muss auf jeden Fall ein Elektriker machen“, rät er – eine Anleitung steht auf openWB.de zur Verfügung. Für die fachgerechte Installation der Zähler sowie Zusammenbau und Anschluss der Ladestation müssten laut Wieland im Normalfall zwei Stunden genügen, wenn keine zusätzlichen Leitungen verlegt werden müssen. Die Bausätze gibt es ab 399 Euro – kommerzielle Lösungen können ein Vielfaches davon kosten.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)