Soziologie: Apple-Nutzer daten ungern Android-Nutzer

Smartphones werden mehr und mehr zum Statussymbol, mit dem man sich zu anderen abgrenzt. Ist das, was früher der Mercedes war, heute ein iPhone?

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Soziologie: iPhone-Singles wollen keine Android-Nutzer daten

(Bild: "Everyone's Doing It" / Garry Knight / cc-by-2.0)

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Apple ist sich seiner Sache offenbar sicher. Statt seine Smartphone-Topseller mit den Jahren billiger zu machen, werden die Geräte immer teurer. Die neuesten, im September erschienenen Modelle, iPhone XS und XS Max, kosten so viel wie gut ausgestattete Computer – bis zu 1650 Euro kann man für die Telefone "assembled in China, designed in Cupertino" mittlerweile ausgeben.

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Was früher das Fahren eines Nobelautos war oder das Tragen einer gut sichtbaren Luxusmarke, wird zunehmend – insbesondere bei Anhängern der Generation Y – irrelevant. Stattdessen senden das Smartphone den Status nach außen. Das stellen längst auch Soziologen so fest.

Im vergangenen Jahr hat dies eine Umfrage der Partnerschaftsvermittler von Match.com deutlich gemacht. Sie hat mögliche Ausschlusskriterien für ein Date entdeckt – und die haben erstaunlicherweise auch mit der Handy-Nutzung zu tun.

Bei einer Umfrage unter insgesamt 5500 einsamen Herzen in den Vereinigten Staaten von Amerika ab dem Alter von 18 Lebensjahren kamen die Forscher des Datingportals zu dem Schluss, dass iPhone-Benutzer Verwender von Android-Telefonen grundsätzlich kritischer gegenüber stehen als anderen Apple-Usern.

Laut der Studie ist es 21 Mal wahrscheinlicher, dass ein iPhone-Nutzer einen potenziellen Partner negativ bewertet, wenn dieser ein Android-Gerät einsetzt. Nutzer des Google-Betriebssystems sind etwas toleranter: Hier ist eine negative Bewertung von Apfelfreunden immerhin 15 Mal wahrscheinlicher. Schlecht ist offenbar auch, wenn man nicht über ein aktuelles Smartphone verfügt.

Besitzer älterer Modelle hatten eine 56 Prozent geringere Chance, ein Date zu bekommen als Menschen mit modernem Handy. Immerhin unterschied sich dies in der iOS- und Android-Welt kaum. Abwertungen gibt es auch bei defekten Geräten: Hat ein möglicher Datingkandidat ein Handy mit angeknackstem Bildschirm, finden 15 Prozent dies negativ.

Die Studie zeigte auch, dass eine Möglichkeit darstellen, potenziellen Partnern zu kommunizieren, als was für eine Person man sich betrachtet. Ein potenzieller Grund für die Abschattung der iPhone-Welt von Android-Usern: Apple-Verwender verdienen im Schnitt mehr – zumindest laut Schätzungen von Marktforschern.

Match.com hatte neben der Handy-Frage auch noch weitere Vorlieben abgefragt. Schlechte Rechtschreibung führt bei 39 Prozent der Singles zu einer Abwertung, schlechte Kleidung bei 35 Prozent. Zum Zahnarzt sollte man am besten vor der Fotosession für sein Profilbild ebenfalls gehen: 37 Prozent der Nutzer mögen keine potenziellen Partner mit schiefen oder gelben Beißerchen.

(bsc)