VW will alte Diesel-Modelle verschrotten

Um Fahrverboten aus dem Weg zu gehen, will Volkswagen ältere Diesel-Modelle seiner Marken verschrotten und dafür eine Prämie von bis zu 10.000 Euro zahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 280 Kommentare lesen
VW will alte Diesel-Modelle verschrotten

(Bild: dpa / Julian StratenschulteVW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Volkswagen will ältere Modelle der Marken VW, Seat, Skoda und Audi gegen eine Prämie umtauschen lassen, um sie dann zu verschrotten. So sollen Fahrverbote verhindert werden. Die Regelung soll laut dpa-Informationen für Modelle mit den Abgasnormen 1 bis 4 gelten. Bei sehr großen Fahrzeugen liegt die Prämie demnach bei bis zu 10.000 Euro – bei kleineren Modellen soll sie bei 1500 Euro beginnen.

Im kürzlich vorgestellten Diesel-Konzept der Bundesregierung sind Hardware-Nachrüstungen für Euro-5-Diesel neben Umtauschaktionen als Möglichkeit vorgesehen, um die Luft in Städten mit hoher Schadstoffbelastung zu verbessern. Bezahlen sollen dies die Autohersteller. Diese lehnen Hardware-Nachrüstungen aber mehrheitlich ab.

Zuvor war bekannt geworden, dass Volkswagen über einer Million Diesel-Besitzer vom 1. November an Umtauschprämien anbieten will. Die geplanten Prämien sollten im Durchschnitt bei etwa 4000 Euro für Diesel der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 liegen – und bei 5000 Euro für Euro-5-Diesel.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass mit Opel der nächste deutsche Autobauer im konkreten Verdacht steht, die Abgase von Dieselfahrzeugen mit Software-Funktionen manipuliert zu haben. Das Bundesverkehrsministerium hatte einen amtlichen Rückruf für europaweit rund 100.000 Autos der Typen Insignia, Cascada und Zafira angekündigt. Darüber hinaus brummte die Staatsawaltschaft München der VW-Tochter Audi ein Bußgeld von 800 Millionen Euro auf. Grund seien "Abweichungen von den regulatorischen Vorgaben“ bei bestimmten Dieselmotoren.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
)

(anw)