Teradata Universe: Antworten statt Analytics

Laut Teradata produzieren viele Analytics-Projekte hohe Kosten, aber wenig Erkenntnisse. Die Vantage-Plattform soll Abhilfe schaffen.

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Teradata: Antworten statt Analytics
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Harald Weiss
  • Dr. Oliver Diedrich

Das auf KI und Analytics spezialisierte Unternehmen Teradata hat auf seiner diesjährigen Hausmesse Teradata Universe in Las Vegas sein eigenes Geschäftsmodell infrage gestellt. „Hört endlich auf, in Analytics zu investieren – investiert in Antworten“, rief COO Oliver Ratzesberger den rund 3000 Teilnehmern in seiner Eröffnungsrede zu.

Teradata-COO Oliver Ratzesberger: "Hört endlich auf, in Analytics zu investieren – investiert in Antworten".

(Bild: Harald Weiss)

Laut Ratzesberger haben vor allem viele Großunternehmen in den vergangenen Jahren Milliarden in Analytics investiert, die aber außer Kosten nichts produziert hätten. „Analytics gelten bei vielen Top-Managern als eine Silberkugel, mit der sich alle Probleme abschießen lassen, doch dem ist leider nicht so“, erläuterte Ratzesberger seine provokante These. Konkrete Beispiele wollte er allerdings nicht nennen: „Zum einen will kein Unternehmer solche Fehlinvestitionen öffentlich eingestehen, zum anderen handelt es sich bei den Projekten meist um Aktivitäten, mit denen sich die Firma von der Konkurrenz abheben will – und auch darüber möchte niemand lautet reden“, gibt er als Grund an.

In einer anschließenden Pressekonferenz wurde Ratzesberger dann etwas präziser: „Viele CIOs sagen, dass sie weit über 1000 Cluster haben und dass sie Vertica, Hana, Greenplum und Hadoop nutzen, doch damit würden keine Ergebnisse produziert.“ Ein Grund dafür sei auch die sich rasant ändernde Angebotslandschaft. „IBM hat soeben Netezza ‚de-released‘, Vertica wurde zum zweiten Mal hintereinander verkauft, Greenplum ist jetzt Open Source und Hadoop wird über kurz oder lang wieder verschwinden“, lautet seine Prognose. Hierzu verweist er auf die geplante Fusion der Hadoop-Spezialisten Hortonworks und Cloudera: „Für mich ein klares Zeichen, dass Hadoop am Ende ist“, lautet seine Einschätzung.

Doch ein Top-Manager präsentiert nicht derartige Probleme, wenn er nicht die tieferen Ursachen kennt und eine passende Lösung parat hält. Für Ratzesberger ist die Wurzel des Übels eine extrem heterogene Datenlandschaft mit vielen Silos, die kaum oder gar nicht zielgerichtet ausgewertet werden können. „Um relevante Antworten auf die akuten Business-Probleme zu erhalten, muss man zuerst bei den Datenbeständen Ordnung schaffen – wir haben hierzu das passende Know-how und die erforderlichen Werkzeuge“. Kernstück des Teradata-Angebots ist die Datenplattform Vantage, praktisch die Nachfolge-Strategie von Teradatas Everywhere, das vor zwei Jahren gelauncht wurde.

In Vantage hat Teradata viele Werkzeuge, Technologien und Anwendungen zusammengefasst, die das Auswerten von großen heterogenen Datenbeständen erleichtern sollen. Kernstück ist Teradatas relationale Datenbank sowie ein Objekt-Speichersystem, die beide über einen Highspeed-Bus verbunden sind. Hinzu kommen die Aster Graph-Datenbank und eine Machine-Learning-Engine. Für diese Systeme arbeitet man an der Unterstützung von SQL, R, Phyton und JavaScript. Auch eigene und fremde Analytics-Tools sollen unterstützt werden, hierzu gehören unter anderem Jupyter, R Studio und SAS. Vantages Objekt-Storage unterstützt semi-strukturierte und unstrukturierte Daten und es lässt sich mit Amazons S3 und Microsofts Azure BLOB verbinden. Die Zentralisierung aller Analyse-Funktionen unter dem Teradata-Schirm würde laut Ratzesberger zwar „die Freiheitsgrade verringern – aber eben auch die Komplexität“. (odi)