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Statistik: Gestohlene Autos 2017

Eigentlich sind es gute Nachrichten, die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kam, zumindest auf den ersten Blick. 17.493 Autos wurden 2017 gestohlen, weniger waren es zuletzt 2008. Doch so richtig freuen konnte sich keiner

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Audi Q7 8 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Eigentlich sind es gute Nachrichten, die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kam, zumindest auf den ersten Blick. 17.493 Autos wurden 2017 gestohlen, weniger waren es zuletzt 2008. Doch so richtig freuen konnte sich keiner, denn der Schadensaufwand insgesamt steigt. In den vergangenen zehn Jahren hat er sich mit nun 323 Millionen Euro fast verdoppelt, zu Lasten der Autobesitzer. Dazu kommt, dass die Statistik einen florierenden Bereich außen vor lässt.

Top Ten der üblichen Verdächtigen

Die Diebe gehen immer gezielter vor: Gefragt sind zunehmend teure Autos. Dazu zählen schwere Luxus-Limousinen ebenso wie kostspielige SUVs. In der Top Ten der am häufigsten gestohlenen Autos finden sich die üblichen Verdächtigen: Audi Q7, BMW X5, Mercedes ML, der Range Rover, Mercedes S-Klasse (Test), BMW 7er. Auch der Toyota RAV4 und der Prius (Test) sind leider gefragt. Erstaunlich ist das Interesse am Mazda CX-5 (Test).

Bei den Marken liegen VW, Audi, BMW und Mercedes nach absoluten Zahlen vorn, vergleichsweise wenig fremdbegehrt sind Autos der Marken Hyundai, Mitsubishi, Land Rover und Modelle der Fiat-Gruppe. Nach Diebstählen pro 1000 versicherte Autos liegen Land Rover, Porsche, Audi und Mazda in Führung, Seat, Hyundai, Fiat und Opel sind die glücklichen Schlusslichter in einer Liste, die wohl keiner gern anführt.

Berlin führt überdeutlich

Ähnliches gilt auch für Berlin. In der Hauptstadt wurden im vergangenen Jahr 3355 Autos gestohlen und damit so viele wie nirgendwo sonst. Selbst der Zweitplatzierte Hamburg kommt mit 1143 geklauten Autos nur rund auf ein Drittel dieser Zahl. Städte wie Nürnberg(52), Bochum (78), Dresden (188), Leipzig (242) bleiben deutlich unter den Zahlen der am schlimmsten betroffenen Großstädte.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Statistik der gestohlenen Fahrzeuge nur einen Teil der Geschichte aufzeigt. Denn längst floriert der Handel mit Einzelteilen. Ob Airbags, Navigationssysteme, LED-Scheinwerfer, Felgen oder auch Karosserieteile, Massenmodell oder Exot: Haben Profis den Wagen im Visier, weil er etwas auf einer Bestellliste hat, ist im Prinzip nichts sicher vor Diebstahl. Die Idee, beispielsweise Navigationssysteme mechanisch besser im Auto zu verankern, hatten viele Hersteller. Sie mussten die Erfahrung machen, dass damit nur der Begleitschaden steigt. Das Fatale dabei ist, dass die Gauner oftmals wiederkommen. Wer also einmal ungebetenen Besuch hatte, muss mit weiteren rechnen. (mfz)