Merkel: Bürger nicht als Datenlieferanten missbrauchen

Mit dem Internet als “Neuland” hat sich die Kanzlerin einen Shitstorm eingefangen. Auf dem Digitalgipfel spricht sie von “noch nicht durchschrittenem Terrain”.

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Kanzlerin Merkel

(Bild: dpa, Michael Kappeler)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Monika Ermert

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Abschluss des 12. Digital-Gipfels in Nürnberg davor gewarnt, die Bürger als kostenlose Datenlieferanten zu missbrauchen. Zugleich riet die Kanzlerin dazu, die richtige Balance bei der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung zu finden. Zuvor hatte der Bitkom-Vorsitzende Achim Berg gewarnt, wenn man das datenpolitische Korsett immer enger schnüre, nehme man der Künstlichen Intelligenz (KI), die das Hauptthema des Gipfels war, die Luft zum Atmen.

Zum Maßhalten riet die Bundeskanzlerin auch bei einer Reihe der Fragen, die den früher als “IT-Gipfel” bekannten Digitalgipfel bewegten. Beim 5G-Ausbau etwa müsse man die recht hochgesteckten Erwartungen zurechtrücken. „Nicht überall muss man die Qualität der Philharmonie haben. Aber man sollte überall Töne hören“, sagte die Kanzlerin am Dienstag in Nürnberg. Beim sukzessiven Ausbau des Glasfasernetzes sieht die Kanzlerin die Republik mit dem Online-Zugangsgesetz auf einem guten Weg.

Nachholbedarf auf dem Weg durch das "noch nicht durchschrittene Terrain“ sieht die Kanzlerin beim Mittelstand. Speziell auf diesen zielt auch eine Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums. Es will im ersten Schritt 1000 Unternehmen in Sachen KI beraten. Um die Menschen stärker mitzunehmen in eine sich verändernde Arbeitswelt, hält die Kanzlerin eine Reform im Bereich der Berufsausbildung für zwingend. "Davon wird abhängen, ob die zweite Säule unseres Bildungswesens eine Zukunft hat.“ (vbr)