Bram Schot neuer Vorstandsvorsitzender bei Audi

Ein halbes Jahr nach der Verhaftung von Rupert Stadler hat Audi den Niederländer Bram Schot zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der bisherige Vertriebsvorstand werde seinen neuen Posten am 1. Januar 2019 antreten, teilte die Volkswagen-Marke am Mittwoch (12. Dezember 2018) in Ingolstadt mit

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Bram Schot
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Von
  • dpa

Ein halbes Jahr nach der Verhaftung von Rupert Stadler hat Audi den Niederländer Bram Schot zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der bisherige Vertriebsvorstand werde seinen neuen Posten am 1. Januar 2019 antreten, teilte die Volkswagen-Marke am Mittwoch (12. Dezember 2018) in Ingolstadt mit. Der 57-jährige Schot hatte die Geschäfte des Autobauers seit Juni kommissarisch geführt. Stadler war im Oktober aus allen Ämtern ausgeschieden.

Bram Schot auf der Weltpremiere des Audi e-tron

(Bild: Audi )

Eigentlich hatte BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann als Wunschkandidat des Volkswagen-Chefs und Audi-Aufsichtsratsvorsitzenden Diess für den Chefsessel in Ingolstadt gegolten. Volkswagen hatte den Manager im Juli in München abgeworben. Aber BMW gibt ihn bislang nicht frei, und Duesmann ist noch zwei Jahre lang vertraglich gebunden.

Eine jahrelange Übergangslösung an der Spitze mit der Doppelbelastung für Schot – der ja weiterhin Vertriebsvorstand war – wäre für Audi untragbar gewesen. Denn das Unternehmen muss jetzt die Weichen für milliardenschwere Investitionen in Zukunftstechnologien stellen und entscheiden, welche Autos in den nächsten fünf Jahren wo gebaut werden. Bei der Zulassung seiner Modelle nach dem neuen Abgasprüfverfahren WLTP hinkt Audi hinterher, der Absatz in Europa ist deshalb eingebrochen. Und auch mit den Folgen des Abgasbetrugs hat das Management noch gut zu tun.

Schot hat bei Audi eine Blitzkarriere gemacht: Erst seit September 2017 gehört er dem Vorstand in Ingolstadt an. Zuvor war er fünf Jahre lang Vertriebschef bei VW-Nutzfahrzeuge. In Rotterdam geboren, hatte der Niederländer in Großbritannien Betriebswirtschaft studiert, bei der ABN-Amro-Bank und dann lange bei Daimler gearbeitet. Als Italien-Chef des Stuttgarter Auto- und Lastwagenherstellers wechselte Schot 2011 zu Volkswagen.

Er habe großen Rückhalt in der Belegschaft, hieß es in Unternehmenskreisen und nimmt bereits seit Juni als Gast auch an den Beratungen des Volkswagen-Konzernvorstands teil. Ob er demnächst auch Mitglied wird, ist offen. Stadler war 2007 Audi-Chef geworden und drei Jahre später in den Volkswagen-Konzernvorstand aufgerückt. Schot bleibt kommissarisch Vorstand für Vertrieb und Marketing. (fpi)