Daimler fährt Crashtest mit E-Auto Mercedes EQC

Gegenüber herkömmlichen Pkw erfordert ein Elektroauto besondere Sicherheitsüberlegungen. Daimler erläutert sie mit dem kommenden Mercedes-Benz EQC.

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Mercedes-Benz EQC

Crashtest mit einem Mercedes-Benz EQC.

(Bild: Daimler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Wilkens

Kommendes Jahr will Mercedes-Benz seinen Elektro-SUV EQC auf den Markt bringen. In der Zwischenzeit hat sich der Hersteller Daimler über die besonderen Anforderungen für die Sicherheit eines solchen Autos Gedanken gemacht, dazu gehören die Crashbedingungen. Dabei gelten für die Batterie und für alle Bauteile, die Strom führen, strenge Sicherheitsvorgaben, „die in vielen Fällen über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen”, versichert Daimler.

Laut Hersteller ist nichts Unvorhergesehenes passiert - auch die Türen ließen sich mit geringer Kraft öffnen.

(Bild: Daimler)

Im Crashtest im Entwicklungszentrum der Daimler-Tochter Accumotive wurde unter anderem die Unfallsicherheit der Batterie getestet. Zu den Prüfkriterien zählte unter anderem das Verhalten der Batterie bei Stoßbelastung und beim Eindringen von Fremdkörpern; simuliert wurden Überhitzung und Überladung. Auch seien die speziell auf das Modell angepassten Rückhaltesysteme für die Insassen besonders wichtig, schreibt Daimler.

Ein neuer Hilfsrahmen umschließt die im Vorderwagen untergebrachten Antriebskomponenten und stützt diese über die Aufnahmepunkte ab. Die Batterie wird von einem stabilen Rahmen mit integrierter Crashstruktur geschützt. Zwischen dem Rahmen und der Batterie sind Verformungselemente eingebaut, die bei einem schweren Seitenaufprall zusätzliche Kräfte aufnehmen sollen.

Im vorderen Bereich soll ein Batterieschutzschild den Energiespeicher vor dem Eindringen von Fremdkörpern bewahren. Das Hochvolt-System werde bei einem Crash außerdem je nach Unfallschwere automatisch abgeschaltet. Beim Abschalten sinkt die Spannung im Hochvolt-System außerhalb der Batterie binnen kürzester Zeit unterhalb die sicherheitsrelevante Spannungsgrenze.

Der Ladevorgang wird automatisch abgeschaltet, wenn im Stand während des Schnellladens (DC-Laden) ein Aufprall erkannt wird. Für die Rettungskräfte sind zusätzlich auch Trennstellen vorgesehen, an denen sie das Hochvolt-System deaktivieren können.

Einsatzkräfte sollen den QR-Code, der im Ladedeckel und an der gegenüberliegenden B‑Säule angebracht ist, mit einem Smartphone oder Tablet-PC abscannen und so schnell zum passenden Rettungsdatenblatt gelangen, das eine Rettung erleichtert.

Der Elektro-SUV EQC mit zwei zusammen 300 kW starken E-Maschinen und 80 kWh Batteriekapazität soll Mitte 2019 auf die Straßen rollen. (anw)