Bessere Herzfrequenzmessung mit der Apple Watch Series 4

Zwar können bislang nur US-Bürger die EKG-Funktion von Apples Computeruhr nutzen. Der Sensor lässt sich aber auch zu einem anderen Zweck nutzen.

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Apple Watch EKG

So geht nicht nur EKG, sondern auch "Puls".

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples im Herbst erschienene Apple Watch Series 4 bietet erstmals ein integriertes 1-Kanal-EKG-Modul. Dieses soll die Erkennung von Vorhofflimmern erlauben, ist aktuell jedoch allein auf in den Vereinigten Staaten verkauften Modellen aktiv.

Der elektrische Sensor, der auf der Rückseite der Uhr sowie in der digitalen Krone sitzt, bietet jedoch auch noch eine weitere Funktion, die auch User in Europa verwenden können: Die genauere Erfassung der Herzfrequenz. Dies geht aus einem Hilfedokument hervor, das Apple im vergangenen Monat aktualisiert hat.

Um das Feature zu nutzen, öffnet man zunächst die Herzfrequenz-App auf der Uhr, die man zwecks schnellerer Erreichbarkeit auch im watchOS-Dock ablegen kann. Anschließend legt man einen Finger auf die digitale Krone. Laut Apple erhält man so "einen schnelleren und genaueren Messwert". Der Hauptvorteil: Die Messung erfolgt dann sekündlich und nicht nur alle 5 Sekunden wie über den Fotodiodensensor der Uhr auf der Rückseite, der seit der ersten Apple-Watch-Generation verbaut wird.

Die genauere Messung samt der erfassten Werte wird auch an die Gesundheits-App (Health) unter iOS weitergeleitet, wie man auf dem iPhone sehen kann. Im Bereich Herzfrequenz ist dort dann der Kontext "EKG" vermerkt, um zwischen diesen Angaben und denen des Fotodiodensensors unterscheiden zu können.

So praktisch die genauere Messung auch ist – sie ist signifikant unbequemer als die Erfassung der Herzfrequenz über den Fotodiodensensor. Diese erfolgt regelmäßig im Hintergrund; im Sportmodus (Workout) zudem kontinuierlich sowie drei Minuten nach Ende einer Fitness-Sitzung, um auch die Herzfrequenz beim Erholungsvorgang zu ermitteln.

Wann Apple die EKG-Funktion der Apple Watch Series 4 auch in Europa freigeben wird, ist nach wie vor unklar. Aktuell verfügt der Konzern nur in den Vereinigten Staaten über die dafür notwendige Zulassung. Allerdings gibt es bereits Konkurrenzprodukte, die hierzulande genehmigt worden sind – darunter das auch für die Apple Watch geeignete EKG-Armband von AliveCor. Es dient ebenfalls der Erkennung von Vorhofflimmern und ist seit 2016 in Deutschland erhältlich.

(bsc)