CES

Nvidia setzt beim autonomen Fahren auf Plattform von ZF

Schon bald soll ZFs AI-Plattform für autonomes Fahren in Serie gehen. Ein erster Kunde wird Nvidia.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 149 Kommentare lesen
Nvidia setzt beim autonomen Fahren auf Plattform von ZF

Mit autonomen Ride-Hailing demonstrier ZF die Fähigkeiten seiner Plattform.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Der deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen baut seine Partnerschaft mit Nvidia aus. Der Chiphersteller setzt für die Markteinführung des Nvidia Drive AutoPilot auf die ZF ProAI Plattform der Friedrichshafener. Die Kontrolleinheit für autonome Fahrzeuge soll bald in Serie gehen, sagte ZF-CEO Wolf-Henning Scheider am Sonntag in Las Vegas. Nvidia will seinen Autopilot dann im Laufe des Jahres auf den Markt bringen. Auf der CES, die am Dienstag beginnt, zeigt der deutsche Zulieferer zudem dem jüngsten Neuzugang der ProAI-Familie.

"Wir bieten aktuell den Vorteil, einen automotivefähigen Supercomputer anzubieten, der bald in Serie produziert wird", erklärte Scheider die Entscheidung von Nvidia für die Lösung der Friedrichshafener. "Unsere offene, flexible, modulare und skalierbare ZF ProAI-Produktfamilie ermöglicht dabei die individuell passende Konfiguration für eine Vielzahl von Anwendungen und über alle Stufen des automatisierten Fahrens hinweg."

In dem Demo-Car steckt eine ZF Pro AI Gen 3.

(Bild: heise online)

Die ProAI-Plattform wird ZF in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlichen Leistungsdaten anbieten. Die unter anderem mit Nvidia-Prozessoren ("Xavier") bestückten Systeme verarbeiten die Daten der angeschlossenen Sensoren und müssen dafür große Datenmengen schnell verarbeiten können. Auf der CES zeigt der Hersteller die neue ZF ProAI RoboThink, die bis zu 600 Billion Rechenoperationen pro Sekunde schaffen soll. "Das ist die derzeit leistungsstärkste Plattform für autonomes Fahren in der Branche", sagte Scheider.

In Las Vegas demonstriert ZF die Leistungsfähigkeit seiner Plattform mit einem – bis auf den Aufpasser – vollautonomen Kleinbus, der verschiedene Stationen anfahren kann. Das Fahrzeug hat kein Lenkrad und keine Pedale mehr, sondern fährt autonom. Der Aufpasser hat lediglich einen kleinen Joystick für Notfallkorrekturen. Das Fahrzeug wird mit einer App gerufen und bringt seine Fahrgäste dann autonom ans Ziel.

In solchem autonomen "Ride-Hailing" und Shuttles sieht ZF den Markt für seine Plattform. Noch sind die Stückzahlen gering: Bisher steckt die ProAI in Prototypen und Vorseriefahrzeugen. Doch in den kommenden fünf Jahren dürfte die Zahl der autonomen Ride-Hailing-Fahrzeuge auf rund 1,5 Millionen steigen, schätzt Scheider. ZF will diese Entwicklung mitgestalten. Das Unternehmen investiert über fünf Jahre rund 12 Milliarden Euro in die "Next Generation Mobility".

Hinweis: ZF hat die Reisekosten des Autors zur CES übernommen. (vbr)