Strombedarf für E-Autos: Intelligente Steuerung ist entscheidend

Elektromobilität braucht Strom, aber niemand weiß genau, wie schnell sie sich verbreitet. Die richtige Reaktion darauf liegt in flexibler Ladetechnik.

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Metastudie zu Strombedarf für E-Autos: Intelligente Steuerung ist entscheidend

(Bild: Nicole Köhler, Gemeinfrei (Lizenz Creative Commons CC0))

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Experten der Verbände VDE und BDEW haben sich in einer Metastudie eine Reihe von Untersuchungen zu den Anforderungen der zunehmenden Elektromobilität an das Stromnetz angesehen. Wie sie feststellen, gibt es sowohl zwischen den Studien als auch innerhalb davon stark unterschiedliche Szenarien, sodass keine belastbaren Prognosen über den zu erwartenden Bedarf möglich sind. Zum einen ist offen, wie schnell und wie stark die Zahl der Elektroautos zunehmen wird, zum anderen, wie diese Fahrzeuge konkret geladen werden. Diese doppelte Unsicherheit macht klar: Damit das Stromnetz mit den Belastungen durch E-Mobilität zurechtkommt, werden flexible Ladelösungen gebraucht. Das berichtet Technology Review online in „Eine Frage der Steuerung “.

Insgesamt, so halten die Forscher fest, lassen sich „aus den untersuchten Szenarien keine belastbaren Entwicklungspfade für die E-Mobilität und ihre technische Ausgestaltung ableiten“. Das Problem bei der Planung für Elektromobilität liege darin, dass die weitere Entwicklung mit großer Unsicherheit behaftet ist; Netzplanungen aber müssen viele Jahre im Voraus erfolgen und können hohe Investitionen erfordern. Teure Weichen für die ungewisse Zukunft müssen also schon jetzt gestellt werden. Laut VDE/BDEW droht andernfalls ein „rein anlassbezogener Netzausbau“ – statt vorausschauend zu investieren, werden die Stromnetzbetreiber erst dann punktuell aktiv, wenn es bereits zu Engpässen gekommen ist.

Wie die Forscher feststellen, fehlt es bislang nicht nur an intelligenter Regelung in den lokalen Niederspannungsnetzen, sondern sogar an der Messung des Betriebszustandes. Damit die kommenden E-Autos das deutsche Stromnetz nicht in die Knie zwingen, wird sich das ändern müssen. Laut VDE/BEDW brauchen die Betreiber zum einen dringend die technischen Voraussetzungen, um den Zustand ihrer lokalen Netze besser zu überwachen. Abgesehen davon seien „innovative Lösungen wie die Steuerung der Ladeeinrichtungen bis zu einem gesamtheitlich vertretbaren Ausmaß eine vergleichsweise kostengünstige, effiziente und schnell umzusetzende Lösung“ für das Problem der unkalkulierbaren Verbreitung und Nutzung von Elektromobilität.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)