Bericht: Apple-Manager auf der Shortlist für Intel-Chefposten

Johny Srouji, Leiter von Apples A-Chip-Abteilung, gilt als potenzieller Nachfolger für Brian Krzanich.

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Bericht: Apple-Manager auf der Shortlist für Intel-Chefposten

Srouji ist seit zehn Jahren bei Apple.

(Bild: Apple)

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Kommt Intels neuer Oberboss von Apple? In der Chipbranche macht aktuell dieses Gerücht die Runde. Demnach soll Johny Srouji, seines Zeichens derzeit noch Senior Vice President of Hardware Technologies bei dem iPhone-Hersteller, in die engere Auswahl der Intel-Recruiter gelangt sein.

Der Manager hat bei Apple eine wichtige Aufgabe: Seit mittlerweile über zehn Jahren kümmert er sich um die für iOS-Geräte optimierten ARM-Chips für den Konzern. 2008 kam er zu Apple, um die Entwicklung des A4 zu leiten – Apples erstes im eigenen Haus entwickeltes System-on-Chip (SoC). Seither war er für alle A-Chips hauptverantwortlich. Intel hatte in Sachen ARM trotz der Tatsache, bei der Chiparchitektur zwischenzeitlich ganz vorne mitzumischen, den Anschluss verloren und spielt im Bereich Smartphone-Prozessoren keine zentrale Rolle mehr.

Wie nun der Wirtschaftsdienst Axios in dieser Woche schrieb, steht der Apple-Mitarbeiter Srouji ganz oben auf Intels Liste für die Nachfolge von Brian Krzanich, der Mitte 2018 über eine Liebesaffäre gestolpert war. Seither hat Bob Swan, ehemaliger Finanzchef, den CEO-Posten übergangsweise inne, soll aber nicht der echte Nachfolger werden.

Es ist unklar, ob es zwischen Intel und Srouji tatsächlich bereits zu Verhandliungen kam. Beziehungen zwischen dem A-Chip-Vater und dem Prozessorriesen existieren aber bereits: Er arbeitete von 1990 bis 2005 in Forschungs- und Produktionseinrichtungen Intels in Israel. Danach war er bis zu seinem Apple-Engagement bei IBM. Intel wollte den Bericht nicht kommentieren. Bislang war nur bekannt, dass der ehemalige Motorola-Boss Sanjay Jha und die Ex-Intel-Manager Anand Chandrasekher und Renee James auf der Shortlist für die Krzanich-Nachfolge stehen.

Für Apple spielt Srouji in seiner Gerätestrategie eine zentrale Rolle. Immer wieder tauchen Berichte auf, laut denen der iPhone-Hersteller auch beim Mac auf eigene A-Chips wechseln möchte, um unabhängig von Intels Pipeline zu werden, die dem Unternehmen oft nicht schnell genug geht. Zudem könnten die Prozessoren dann stärker für die Hardware optimiert werden und Apple aufgrund der eigenen Produktion womöglich einiges sparen. (bsc)