Umwelthilfe schimpft CDU „Christliche Diesel-Union“

Nach den wiederholten Attacken aus der CDU auf die Deutsche Umwelthilfe (DUH) setzt sich deren Geschäftsführer Jürgen Resch mit deutlichen Worten zur Wehr. „Der Teil der CDU, der besonders scharf gegen die DUH vorgehen will, ist der politische Arm der Automobilindustrie“

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Jürgen Resch
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  • dpa

Nach den wiederholten Attacken aus der CDU auf die Deutsche Umwelthilfe (DUH) setzt sich deren Geschäftsführer Jürgen Resch mit deutlichen Worten zur Wehr. „Der Teil der CDU, der besonders scharf gegen die DUH vorgehen will, ist der politische Arm der Automobilindustrie“, sagte er der Augsburger Allgemeinen (Ausgabe vom 21. Januar 2019).

Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH)

(Bild: Steffen Holzmann / DUH)

Der Antrag, seinem Verband die Gemeinnützigkeit und die Klagebefugnis zu entziehen, sei vom Bezirksverband Nordwürttemberg gestellt worden. „Dessen stimmberechtigter Ehrenvorsitzender Matthias Wissmann ist der oberste Lobbyist der Autohersteller. Aus diesem Bezirk erhält die CDU zudem die höchsten Spenden der Autokonzerne“, sagte Resch. Der Verband der Automobilindustrie wies darauf hin, dass Wissmann seit knapp einem Jahr nicht mehr sein Präsident ist und auch sonst keine Funktion im VDA mehr hat.

Resch sagte, die „Krönung“ sei: „Der Bundesparteitag der CDU, der über die Anträge entschied, wurde ausgerechnet von Volkswagen und Audi gesponsert. Die CDU – offensichtlich die „Christliche Diesel-Union“ - ist heute die Partei der Autoindustrie.“ Im übrigen habe das zuständige Finanzamt die Umwelthilfe gerade erst geprüft und die Gemeinnützigkeit bestätigt. „Der Bescheid gilt bis August 2023. Das Finanzamt entscheidet nach Recht und Gesetz und nicht aufgrund von Parteitagsbeschlüssen.“

Der CDU-Parteitag in Hamburg hatte im Dezember beschlossen, prüfen zu lassen, ob die Deutsche Umwelthilfe weiterhin als gemeinnützige Organisation anerkannt werden soll. Der CDU-Bezirksverband Nordwürttemberg hatte sogar gefordert, die Gemeinnützigkeit abzuerkennen und die Möglichkeit von Verbandsklagen der DUH abzuschaffen. Die DUH hatte vor Gerichten in mehreren deutschen Städten Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge erstritten.

Lesen Sie in unserem Kommentar warum wir die DUH auf jeden Fall brauchen. (fpi)