Gute Nachrichten für Datenretter: Apple dokumentiert sein Dateisystem APFS

Apple beschreibt sein Apple File System nun endlich in einer Dokumentation. Die beliebte Dateirettungs-App Disk Warrior soll angepasst werden.

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Apple in China
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Apple hat endlich eine längere Dokumentation seines im vergangenen Jahr eingeführten neuen Dateisystems Apple File System (APFS) veröffentlicht. Die zuvor verfügbaren Informationen in der Entwickler-Doku waren noch nicht sonderlich umfangreich, ein nun publiziertes Referenz-PDF ("Apple File System Reference") ergänzt diverse Detailangaben auf rund 150 Seiten. Entwickler hatten lange beklagt, dass Apple hier nicht schneller vorging – ein bekannter Developer schmiss aufgrund der fehlenden Dokumentation sogar die Brocken hin.

APFS kam mit iOS 10.3 im März 2017 auf iPhone und iPad; mit macOS 10.13 landete das neue Dateisystem auch auf dem Mac. Es ist spezifisch für den Gebrauch auf Maschinen mit SSD-Medien gedacht – Festplatten verbaut Apple in seinen tragbaren Rechnern sowieso nicht mehr. An einigen Stellen hakt es bei APFS noch: So wird unter anderem von Entwicklern gefragt, was aus dem eigentlich angekündigten Fast Directory Sizing geworden ist.

Mit der neuen Dokumentation steigt die Hoffnung, dass es endlich mehr systemnahe Tools für das neue Apple-Dateisystem geben wird. So will Alsoft, Hersteller der bekannten Datenrettungs-Allzweckwaffe Diskwarrior, seine Anwendung für APFS anpassen. Das nächste Major-Release, also vermutlich Diskwarrior 6, soll die Möglichkeit enthalten, APFS-Disks neu aufzubauen (Rebuild). Dazu kommt die neue Doku zum Einsatz. "Unsere Entwickler nutzen [sie], um Diskwarrior zu aktualisieren, damit es einen sicheren Rebuild von APFS-Laufwerken erlaubt." Einen Zeitplan nennt der Hersteller noch nicht

Aktuell läuft Diskwarrior 5.2 auf Macs mit dem aktuellen Betriebssystem macOS Mojave nur mit Hindernissen. Externe Laufwerke sind bearbeitbar, solange sie das alle Dateisystem HFS+ verwenden. Immerhin lassen sich Dateien von HFS+ auf APFS-Medien kopieren.

Der Rebuild von Time-Machine-Disks ist in Mojave nur in macOS Recovery oder beim Booten eines Diskwarrior-Recovery-USB-Sticks möglich. Der Recovery Maker ist in Version 1.3 an Mojave angepasst, was aber nicht heißt, dass APFS-Laufwerke zu retten wären. Hinweise zum Umgang mit neuen Sicherheitsmethoden wie Secure Boot oder der Blockierung von Extensions liefert Alsoft auf seiner Website. (bsc)