Bericht: Sonderversionen von iPhone 7 und 8 umgehen deutsches Verkaufsverbot

Angeblich plant Apple, die beiden von Qualcomm verbotenen Gerätevarianten Hard- und Software-technisch zu modifizieren, damit sie keine Patente mehr verletzen.

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Apple iPhone 7

iPhone 7 – übrigens Apples erstes Smartphone ohne Kopfhöreranschluss.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

Nach einer Entscheidung des Landgerichtes München darf Apple in Deutschland iPhone 7, 8 und X nicht mehr anbieten, weil diese Patente des Chipkonzerns Qualcomm verletzen sollen. Das Verkaufsverbot gilt zwar als löchrig, doch Apples Prozessgegner arbeitet daran, dies zu ändern und die Geräte wirklich vollständig vom hiesigen Markt zu verbannen. Laut einem Bericht könnte Apple daher nun Gegenmaßnahmen ergreifen: Technische Änderungen an den populären Smartphones.

Wie der Newsdienst WinFuture nun unter Berufung auf Händlerkreise meldet, seien eine "technisch leicht modifizierte Version" des iPhone 8 "und einiger anderer Geräte" zur Einführung vorgesehen. Dabei plane Apple nicht nur eine Veränderung der Software, sondern auch Hardware-Modifizierungen, darunter die Verwendung eines anderen Envelope-Tracking-Chips.

Unrealistisch wäre ein solches Vorgehen nicht: Deutschland ist für Apple ein enorm wichtiger Markt, iPhone 7 und 8 die aktuellen Einstiegsmodelle des Konzerns. In China hatte der Konzern im Dezember mit einem iOS-Update außer der Reihe verschiedene Funktionsänderungen vorgenommen, die spezifisch auf die Umgehung von Qualcomm-Patenten abzielten.

Bei diesen Qualcomm-Patenten ging es um Techniken zur Anpassung der Größe von Fotos sowie zur Verwaltung von Apps auf Touchscreen-Geräten. Die Software-Änderung wurde in Europa und den USA nicht aktiviert, da hier keine entsprechenden Klagen laufen.

Wann die neuen iPhone-Modelle – WinFuture geht von 7 und 8 aus, das iPhone X ist offiziell nicht mehr von Apple zu haben – erscheinen, ist unklar, Der Bericht spricht von "in Kürze" und beruft sich dabei auf Quellen aus dem Handel.

Zuletzt hatte Qualcomm mit seinen Anwälten darauf gedrängt, dass gegen Apple eine "signifikante Geldbuße" verhängt wird, weil die patentbelastete Hardware über freie Händler weiter erhältlich ist. Qualcomm hatte Apple zudem eine Aussage zur Geräteverfügbarkeit verbieten lassen.

(bsc)