808.000 Ladepunkte: China baut weltweite Spitzenposition in E-Mobilität aus

Für 2,6 Millionen E-Fahrzeuge gibt es in China inzwischen allein 330.000 öffentliche Ladepunkte. Die USA hinken als zweitstärkster Markt deutlich hinterher.

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808.000 Ladepunkte: China baut weltweite Spitzenposition in E-Mobilität aus
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China rast bei der Elektromobilität an allen Fronten voran. Dort gab es zum Ende 2018 rund 330.000 Ladepunkte gegenüber 67.500 in den USA. Die Wachstumsquote beträgt in China 43, in den USA 33 Prozent. Die Zahl der öffentlichen Stromtankstellen wird auf 70.000 gegenüber 24.000 geschätzt. Das staatliche Energieunternehmen State Grid Corporation of China (SGCC) nannte voriges Jahr aber auch schon deutlich höhere Zahlen. Der Anteil der Stellen mit Schnellladeoptionen liegt in China bei 36, in den USA bei 14 Prozent.

Die Zahlen stammen aus einer am Dienstag veröffentlichten Metastudie des Center on Global Energy Policy der Columbia University. Die Energieforscher haben dafür Statistiken und Literatur beider Länder ausgewertet sowie über 50 Interviews mit Industrie-Experten geführt.

Zusammen mit Lademöglichkeiten in privaten Heimen oder Firmen kommt China laut der Analyse auf 808.000 Ladepunkte, während es in den USA eine halbe Million sind. Insgesamt wird in beiden Ländern am meisten zuhause oder an der Arbeitsstelle geladen. In den USA ist Kalifornien bei öffentlichen Ladepunkten mit 5600 führend. In China entfielen Ende vorigen Jahres 40 Prozent der Ladepunkte auf Peking, Schanghai und die Provinz Guangdong mit den Metropolen Shenzhen und Guanghzou.

In Deutschland waren vor einem Jahr 9377 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge an 4666 öffentlich zugänglichen Stromtankstellen verfügbar. Bis 2020 sollen nach dem Willen der schwarz-roten Koalition 100.000 weitere Punkte dazukommen.

In China wurden 2018 mit 1,25 Millionen mehr E-Autos verkauft als in allen anderen Ländern der Welt zusammen. Die Wachstumsrate lag bei 73 Prozent, der Marktanteil der Stromflitzer an den Autoneuverkäufen bei 4,5 Prozent. 984.000 der neu unters Volk gebrachten E-Fahrzeuge werden rein elektrisch betrieben, beim Rest handelt es sich um Plug-in-Hybride. Insgesamt sind auf chinesischen Straßen damit rund 2,6 Millionen Elektroautos unterwegs, während es 2017 noch etwa 1,23 Millionen waren.

Die USA als den zweitwichtigsten weltweiten Markt für E-Mobilität hat China damit deutlich hinter sich gelassen. Dort lag die Zahl der verkauften Stromer im vorigen Jahr mit 361.000 bei einem Plus von 81 Prozent. Der Anteil von Tesla & Co. an den Neuverkäufen beträgt in den Vereinigten Staaten 2,1 Prozent. Es rollten 235.700 rein elektrisch betriebene Autos auf die Straßen, wo sich mittlerweile 1,1 Millionen E-Mobile tummeln. (anw)