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Vorstellung: Skoda Kamiq

Es ist schwer vorstellbar, dass der neue Skoda Kamiq kein Erfolg wird. Technisch wie optisch setzt er kaum frische Akzente, doch vielleicht ist es gerade der konventionelle Anstrich im modischen Format, der ihn für Kunden spannend macht

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Skoda Kamiq 18 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

An kaum einem Fahrzeugformat reiben sich die Autokritiker so heiß wie am SUV. So hat unter anderem die Vorstellung, dass Kinder massenhaft mit beispielsweise einem Land Rover Velar (Test) oder einem Audi Q7 in die Bildungseinrichtungen kutschiert werden, obwohl der Weg für frühere Generationen problemlos zu Fuß machbar war, zweifelsohne ein gehöriges Erregungspotential. Gefragt sind allerdings weniger diese Macht-Brocken als vielmehr die deutlich kleineren Modelle. Dazu gehören jene, die rund 4,2 Meter lang sind und damit den inzwischen oftmals deutlich längeren der Golf-Klasse gehörig Konkurrenz machen.

Kaum ein Massenhersteller leistet sich den Luxus, nicht mindestens ein SUV zwischen 4,1 und 4,4 Metern Länge im Programm zu haben. Volkswagen macht es sich dabei leicht: Eine die Zielgruppe ansprechende Hülle, gemixt mit konservativen Bauteilen aus anderen Modellen – das war es. Der Erfolg scheint unausweichlich, weil die Käuferschaft genau das will. Ein Produkt aus diesem Baukasten ist der neue Skoda Kamiq.

Kurz

Die Einordnungen nach der Länge wird zunehmend schwieriger. Der Kamiq ist mit 4,24 Metern etwas länger als ein VW T-Roc (Test) und etwas kürzer als ein VW Golf (Test). VW T-Cross und Seat Arona sind rund 10 cm kürzer. Außerhalb des Konzerns überragt er Modelle wie den Peugeot 2008 oder Renault Captur, der Opel Mokka ist ein wenig länger als der Kamiq. Dessen Gestaltung bleibt erwartungsgemäß konservativ, einzig die Aufteilung der vorderen Scheinwerfer wirkt ungewohnt. Die hat sich Skoda nicht etwa exklusiv einfallen lassen, Hyundai beispielsweise macht es im Kona in nahezu identischer Form.

Konventionell

Auch der Innenraum bleibt weitgehend frei von gestalterischen Überraschungen. Vieles ist seit Jahren aus verschiedenen Modellen des Konzerns bekannt, darunter der Tempomathebel, die Schalter für Licht und Fensterheber und die Knöpfe auf dem Lenkrad. Funktional gibt es daran meist nicht viel auszusetzen, doch insgeheim wünscht sich manch einer vielleicht doch hin und wieder einen formal frischen Ansatz. Den liefern hier nur das freistehende Display oben und die neue Bedienung der Klimaautomatik. Die ersten Pressebilder zeigen wieder ein reichhaltig ausstaffiertes Fahrzeug. Zu sehen sind unter anderem ein Display als Ersatz für ein Kombiinstrument und die größte Ausbaustufe des Navigationssystems, die vollkommen frei von Drehreglern ist.

Kräftig

Frei von Überraschungen bleibt auch das Motorenangebot. Wer nicht gerade auf der Suche nach alternativen Antrieben ist, wird damit ordentlich bedient. Als Basisbenziner dient der Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 95 PS, der uns aus Seat Arona und Ibiza als recht lebhafte Antriebsquelle in Erinnerung geblieben ist. Mit dem größeren Kamiq dürfte er etwas mehr zu tun haben, als Basis aber vollauf genügen. Höhere Ansprüche sollen der Dreizylinder mit 115 PS, den wir im Seat Ateca gefahren haben, und der 1.5 TSI mit Zylinderabschaltung und 150 PS befriedigen. Einziger Diesel wird der 1,6-Liter-TDI mit 115 PS und SCR-Kat.