Apps: Niederländische Regulierer prüfen Apple auf Missbrauch der Marktmacht

Die Untersuchung soll klären, ob Apple eigene Apps bevorzugt behandelt – und durch eine Benachteiligung von Konkurrenten gegen Wettbewerbsrecht verstößt.

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iPhone

(Bild: dpa, Lino Mirgeler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples App Store gerät immer mehr in das Fadenkreuz von Kartellbehörden und Politikern. Nach der EU-Kommission hat nun auch die niederländische Regulierungsbehörde ACM (Autoriteit Consument & Markt) eine Prüfung gegen Apple eingeleitet: Sie will klären, ob der Konzern gegen Wettbewerbsrecht verstößt und seine Marktmacht missbraucht – etwa durch Bevorzugung der eigenen Apps gegenüber Dritt-Anbietern, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Apps seien ein immer wichtigerer Teil des Alltags, schreibt die ACM, Firmen seien deshalb auf ein faires Verhalten der Betreiber der zentralen App-Läden auf Smartphones angewiesen, das gelte sowohl für Apple als auch für Google.

Man wolle sich bei der Untersuchung zuerst auf Apple und den App Store konzentrieren, weil hier die meisten Berichte über einen angeblichen Missbrauch der Marktmacht vorliegen, erklärte die Regulierungsbehörde in einer Mitteilung. Die Untersuchung könne auch ergeben, dass keinerlei Wettbewerbsverletzung vorliege.

Der Fokus werde zu Beginn auf auf niederländischen Nachrichten-Apps liegen, heißt es weiter. Die ACM ruft zugleich App-Anbieter auf, ihre Probleme beim Vertrieb von Apps mitzuteilen – auch hinsichtlich Googles Play Store.

Apples und Googles eigene Apps stehen im Wettbewerb mit Apps von Dritt-Anbietern. Da die beiden Konzerne ihre App-Läden kontrollieren und es zu diesen "keine realistische Alternative" gebe, könnten "diese gegenläufigen Interessen Kartellprobleme darstellen", so die Regulierer. App-Anbieter hätten sich unter anderem darüber beschwert, keine faire Chance gegen die hauseigenen Apps der beiden Plattformbetreiber zu haben und die Bezahlsysteme der Konzerne nutzen zu müssen, die mit der die Zahlung einer Provision verknüpft ist.

Auf eine Beschwerde von Spotify hin will die EU-Kommission prüfen, ob Apple eine marktbeherrschende Stellung beim Vertrieb von Apps innehat – und andere Anbieter benachteiligt. Apple ging auf die Vorwürfe bislang nicht konkret ein, erklärte in Reaktion auf Spotifys Beschwerde aber, jeder kommerzielle Anbieter müsse etwas zum App Store beisteuern.

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(lbe)