Verbraucherschutzministerin fordert Stopp des Abhörens über Alexa

Das Abhören über Alexa ist ein extremer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. In den Nutzungsbedingungen sei das Vorgehen nicht eindeutig beschrieben.

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Alexa

(Bild: petrmalinak / shutterstock.com)

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  • dpa

Anne Spiegel (Grüne) hat als Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz Amazon aufgefordert, das Abhören von Bürgern über den Sprachassistenten Alexa sofort zu stoppen. Zudem müssten die Aufsichtsbehörden für den Datenschutz die Nutzungsbedingungen von Amazon dringend überprüfen, forderte die rheinland-pfälzische Verbraucherschutzministerin am Freitag in Mainz. "Das Abhören persönlicher Gespräche in der eigenen Wohnung ist ein extremer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte." Die Nutzer könnten der Funktion in den Einstellungen jedoch widersprechen.

"Die Betroffenen müssen unverzüglich informiert werden", verlangte Spiegel. Aus Amazons Nutzungsbedingungen gehe nicht eindeutig hervor, dass die Kommunikation mit dem Sprachassistenten nachträglich von Mitarbeitern angehört und schriftlich festgehalten werden könne. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Amazon Mitarbeiter aufgezeichnete Befehle von Nutzern an seine Assistenzsoftware Alexa anhören und abtippen lässt, um die Spracherkennung zu verbessern. Der Konzern hatte die Vorgehensweise bestätigt. "Wir versehen nur eine extrem geringe Anzahl von Interaktionen einer zufälligen Gruppe von Kunden mit Anmerkungen, um die Nutzererfahrung zu verbessern."

Wenn Verbraucher nicht wollten, dass Amazon-Mitarbeiter möglicherweise ihre Fragen an den Sprachassistenten hörten, sollten sie so vorgehen: "In den zugehörigen Apps der Sprachassistenten für iOS und Android kann man links oben auf das Menü-Symbol klicken, meistens als drei kleine Streifen zu erkennen. Unter Einstellungen/Alexa-Konto/Alexa Datenschutz findet man ganz unten die Option "Legen Sie fest, wie Ihre Daten Alexa verbessern sollen."" Die beiden angebotenen Optionen sollten dann deaktiviert werden.

(bme)