Experte: CO2-Preis von 20 Euro „bringt gar nichts“

Die Kosten für den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) etwa im Verkehr oder von Heizungen müssten nach Ansicht eines Klimaschutz-Experten bei mindestens 50 Euro liegen. „Ein CO2-Preis von 20 bis 25 Euro bringt gar nichts“, sagte Patrick Graichen

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Rauchende Schlote
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Von
  • dpa

Eine Bepreisung des CO2-Ausstoßes ist zur Zeit wieder mal in der Diskussion. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) beispielsweise könnte sie sich vorstellen.

(Bild: yotily / shutterstock.com)

Die Kosten für den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) etwa im Verkehr oder von Heizungen müssten nach Ansicht eines Klimaschutz-Experten bei mindestens 50 Euro liegen. „Ein CO2-Preis von 20 bis 25 Euro bringt gar nichts“, sagte der Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende und frühere Referatsleiter für Klimapolitik im Bundesumweltministerium, Patrick Graichen, der Deutschen Presse-Agentur.

„Beim Sprit sind das die täglichen Schwankungen an der Tankstelle, das geht also im Rauschen unter.“ Mindestens 50 Euro pro Tonne müssten es schon sein, damit es den Klimaschutz voranbringe. „Darunter brauchen wir nicht anzufangen.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) macht sich seit einigen Monaten für eine umfassendere CO2-Bepreisung stark, die es bisher in der EU nur für die Energiewirtschaft und Teile der Industrie über einen Emissionshandel gibt. Ziel ist, klimafreundliche Technologien zu fördern und Menschen zum Einsparen von fossilen Brennstoffen wie Dieselkraftstoff und Benzin oder Heizöl zu bringen. In einem Spiegel-Interview hatte Schulze sich zwar nicht auf eine Höhe festgelegt, zitierte aber den Chef der Wirtschaftsweisen, der als Einstieg 20 Euro pro Tonne vorschlägt. (fpi)