NexTrac mit organischen Reibbelägen auf den Lamellen für weniger Geräusche

Neue Lamellenkupplung für Allradkonzepte

Im Wettbewerb um Kupplungssysteme für Allradsysteme will BorgWarner mit NexTrac neue Standards setzen. Es ist reaktionsschnell, kompakt und überträgt Drehmomente von bis zu 1600 Nm

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Inhaltsverzeichnis

Auburn Hills (Michigan, USA), 15. Februar 2008 – Seit einigen Jahren bemühen sich Automobilhersteller und Zulieferer verstärkt darum, herkömmliche Differentiale durch elektronisch regelbare Lamellenkupplungen zu ersetzen, da sie sich leichter mit modernen Fahrdynamikregelsystemen kombinieren lassen. Die Zielsetzung dabei ist klar: Eine Kupplung, die für das Zuschalten der Hinterachse zuständig ist, muss möglichst kompakt sein, schnell reagieren können, möglichst hohe Drehmomente übertragen und dabei am besten noch wenig kosten. In diesem Wettbewerb will BorgWarner nun mit NexTrac neue Standards setzen.

Kompakt, preisgünstig und leicht soll das Kupplungssystem NexTrac sein. Das Modul eignet sich besonders für Allradler, die normalerweise mit Frontantrieb bewegt werden und nur bei Schlupf durch das Schließen einer Kupplung Kraft auf die hintere Achse leiten. Im Vergleich zum Vorgängersystem ITM3e soll das neue System ein sanfteres Ansprechverhalten bieten und über die gesamte Lebensdauer hinweg leiser arbeiten. Das Gewicht konnte ebenfalls verringert werden, denn anstelle von Stahl besteht das Kupplungsgehäuse nun aus Aluminium. Zudem soll NexTrac einen niedrigeren Spritverbrauch ermöglichen.

Elektromagnetische Lamellenkupplung

Das Prinzip von NexTrac beruht auf einer elektromagnetisch betätigten Lamellenkupplung. Eine kraftschlüssige Verbindung entsteht, wenn die Lamellen zusammengedrückt werden. Die Steuerung erfolgt durch eine Elektronik, die verschiedene Sensordaten auswertet. Das System erkennt beispielsweise im Voraus möglichen Schlupf und schreitet vorbeugend ein. Die NexTrac-Kupplung besteht aus einer Primärkupplung, einem Axialkraftverstärker und einer Sekundärkupplung. Die Primärkupplung wird elektromagnetisch zusammengedrückt. Dadurch entsteht ein Drehmoment, das durch einen speziellen Mechanismus verstärkt wird und dann die Sekundärkupplung betätigt. Neu ist die direkte Betätigung der Primärkupplung, die ein Kupplungsgehäuse aus Stahl nicht mehr erforderlich macht.