Teslas Chip für autonomes Fahren: der Konkurrenz um Jahre voraus?

Die deutsche Autobranche will zu Tesla aufschließen, doch das wird schwierig. Insbesondere beim autonomen Fahren sehen Experten den US-Pionier weit vorn.

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Anlagefirma: Tesla ist der Konkurrenz mit neuem FSD-Chip vier Jahre voraus

(Bild: Tesla)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Nach langem Zögern haben die deutschen Autohersteller begonnen, wie der Pionier Tesla auf Elektroautos zu setzen. Nach Ansicht von Experten haben sie damit jedoch eine schwierige Aufholjagd vor sich. Dies gilt insbesondere für das Thema autonomes Fahren. Hier hat Tesla im April einen selbst entwickelten Chip vorgestellt (genannt FSD für „Full Self-Driving“) und sich laut der US-Anlagefirma ARK Invest damit einen Vorsprung von vier Jahren gegenüber der Konkurrenz aus dem klassischen Autosektor verschafft. Das berichtet Technology Review online in „Wie groß ist der Vorsprung von Tesla?“.

Als wichtigstes Konkurrenzprodukt zum Tesla-Chip nennt ARK Invest Auto-Prozessoren von Nvidia, die früher auch von Tesla verwendet wurden. Das aktuelle Nvidia-Modell Pegasus sei aber „deutlich größer, teurer und stromhungriger als Teslas FSD“, heißt es dazu. Mit 500 Watt verbrauche ein Pegasus-Prozessor siebenmal so viel wie der FSD-Chip von Tesla, außerdem würde er wegen seiner Größe in ein Model 3 nicht einmal passen. Erst die nächste Generation Orin werde zu Tesla aufschließen. Diese sei aber voraussichtlich nicht vor 2021 in Produktion, bis zum Einsatz in Serienautos würden anschließend noch einmal zwei Jahre vergehen.

Einen kritischen Vorsprung von Tesla sieht auch der MIT-Forscher Lex Fridman – nach seinen Worten ist der Abstand so groß, dass es an Konkurrenzdruck für Tesla fehlt. Vorteile habe sich Tesla auch mit der Entscheidung verschafft, für autonomes Fahren statt teurer Lidar-Systeme normale Kameras samt raffinierter Software einzusetzen. Zwar sei es derzeit einfacher, funktionierende Selbstfahr-Systeme auf Lidar-Basis zu bauen, Kameras aber lieferten die „reicheren, tieferen Daten“. Die sicheren Autos von morgen würden deshalb wohl mit Kameras arbeiten.

Mehr dazu bei Technology Review online:

Zu Teslas FSD-Chip siehe auch:

(sma)